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Channel: Brot & Meer

SAUERKIRSCH-HANDPIES - AUCH MIT ANDEREN BEEREN LECKER!

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Portionsgrosse Handpies, die man einfach aus der Hand essen kann, sind eine wunderbare Erfindung.

Vor ein paar Jahren hatte ich ein Rezept für Blaubeer-Handpies ausprobiert, das mir deswegen besonders gefiel, weil es zwei wesentliche Nahrungsmittelgruppen enthielt: buttriges Gebäck und Früchte!

Während ich damals die Pies mit einer Mischung aus Blaubeeren, Rhabarber und Himbeeren gefüllt hatte, wollte ich diesmal die Sauerkirsch-Ernte zweier Jahre verarbeiten - für eine grössere Cherry Pie hätte die Menge noch nicht ausgereicht.

Unser kleiner Sauerkirschbaum fängt gerade erst an zu tragen

Ein amerikanischer Pie-Teig ist immer eine kleine Herausforderung. Als Deutscher muss man seinen Drang nach einem glatten, gut durchgearbeiteten Teig unterdrücken, und sich auf eine alles andere als homogene Masse einlassen, die anfangs viel zu trocken erscheint, und nicht zusammenhalten will.

Wehe, wenn da voreilig zur Wasserflasche gegriffen, oder den Krümeln mit ordentlichem Kneten zu Leibe gerückt wird! Wasser und intensives Bearbeiten - Erzfeinde jeden Pieteigs - treiben ihm nämlich die lockere Blättrigkeit aus und lassen ihn garantiert zäh werden.

Mit dem Food-Processor geht das Mischen schnell und einfach

Mit einem Food-Processor ist der Teig schnell gemischt, die Messer sorgen dafür, dass die Butter in die gewünschten erbsgrossen Klumpen zerkleinert wird. Wer diesen nützlichen Küchenhelfer nicht besitzt, sollte einen Teigmischer mit Klingen benutzen - oder einfach zwei Messer nehmen.

Als nächstes kommt die saure Sahne hinein - bitte nicht erschrecken, von einer gleichmässigen Durchfeuchtung des Teigs kann nämlich keine Rede sein. Es gibt aber einen Trick: gebt etwas Wodka dazu. Wie bei der Blueberry Pie, Erdbeer-Rhabarber-Pie oder Cherry Pie befeuchtet Alkohol zwar den Teig, fördert aber (im Gegensatz zu Wasser) nicht die Glutenbildung.

Keine Angst vor Krümeln!

Trotzdem ist die Masse, wenn ihr sie auf der Arbeitsplatte ausleert, erstmal noch sehr krümelig. Hier kommt ein anderer Küchenhelfer ins Spiel - unter Plastikfolie könnt ihr den Teig zusammendrücken und ausrollen, ohne dass er überall kleben bleibt.

Und wenn der Teig beim Ausrollen erstmal brüchig erscheint oder Risse bekommt - keine Sorge, beim zweiten Durchgang wird es besser. Wenn er zu weich und klebrig wird (besonders im Sommer) - ein paar Minuten ins Tiefkühlfach legen, dann wird er wieder fester.

Eine Übernachtung im Kühlschrank ist eine gute Idee, bevor ihr euch ans Formen und Füllen der Pies macht. Wenn ihr das nicht schafft - eine Stunde Kühlschrankruhe müsst ihr eurem Teig mindestens gönnen, damit er sich gut verarbeiten lässt.

Fertig zur Übernachtung im Kühlschrank

Obwohl ihr zum Ablassen des Dampf auch einfach nur gerade Schlitze in die obere Teigplatte schneiden könnt, sehen die Pies viel hübscher aus, wenn ihr die Öffnung mit einer kleinen Ausstechform herausschneidet. Die so entstandenen Kekse könnt ihr zusammen mit den Pies backen - als Bonus!

Nicht umsonst erhielten die kleinen Pies auf der King Arthur Website ihre 5-Sterne-Bewertung - ich werde sie bestimmt noch öfters backen. Und mit Sauerkirschen gefüllt, sind sie ganz besonders lecker!

Hier sind meine ersten "Himblaubarber" Handpies!

SAUERKIRSCH-HANDPIES ( adaptiert von King Arthur Flour)
(8 Stück)

Teig
215 g Weizenmehl Typ 550
26 g Einkornmehl (oder anderes Vollkornmehl, oder alles Typ 550)
½ TL Salz
½ TL Backpulver
227 g kalte Butter, in Stücken
113 g saure Sahne
1-2 EL Wodka

Füllung
227 g Sauerkirschen, entsteint (oder andere Beeren - auch gemischt)
50 g Zucker
2 gestr. TL Maisstärke
2 TL Zitronensaft

1 leicht geschlagenes Ei, zum Bestreichen
Rohzucker, zum Bestreuen

So grob krümelig soll der Teig mit den Butterstückchen aussehen

Food Processor: Mehl, Salz und Backpulver in den Food Processor geben und durch kurzes Pulsieren vermischen. Butterstücke dazugeben und so lange pulsieren, bis die Mischung grob krümelig ist (die meisten Butterstückchen sollen noch Erbsengrösse haben). In eine mittelgrosse Schüssel umfüllen.

Teigmischer oder Messer: Mehl, Salz und Backpulver in einer mittelgrossen Schüssel mischen, Butterstücke dazugeben und mit dem Teigmischer oder zwei Messern hineinschneiden.

Die saure Sahne scheint den Teig kaum anzufeuchten (aber sie tut's!)

Saure Sahne und Wodka mit einem Plastikspatel hineinrühren und -drücken (Teig wird noch nicht zusammenhalten!) Auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben, ein Stück Plastikfolie darüberlegen und Teig mit Schieben und Drücken gerade eben zusammenbringen - auf keinen Fall zu lange bearbeiten, sonst wird er zäh!

Plastikfolie hilft beim Ausrollen und Zusammenhalten des Teigs

Teig zu einem groben Block zusammenschieben, und zu einem 20 x 25 cm Rechteck ausrollen. (Auch wenn er jetzt noch brüchig ist und Risse hat - macht nichts!)

Erstes Mal Falten - man kann die Butterstückchen im Teig sehen

Teig leicht mit Mehl bestäuben, und von einer kurzen Seite her (wie einen Geschäftsbrief) in Drittel falten. (Wenn der Teig warm wird und zu sehr klebt, für 15 Minuten ins Tiefkühlfach legen.)

Teigseiten gerade schneiden, aund die abgetrennten Stücke obendrauf legen

Teig herumdrehen (Unterseite nach oben - wenn nötig, wieder mit Mehl bestäuben) und wieder zu einem 20 x 25 cm Rechteck ausrollen. Kanten gerade schneiden, abgetrennte Teigstücke oben drauf legen, und wieder in Drittel falten.

Zum zweiten Mal ausgerollt - mit Plastikfolie darüber geht es einfacher

Nach zwei Durchgängen hat man schon ein säuberliches Teigpaket

Teigpaket in Plastikfolie wickeln und für mindestens 1 Stunde (oder über Nacht) in den Kühlschrank legen.

Die Beerenfüllung wird gekocht (hier Blaubeeren, Rhabarber, Himbeeren)

Zutaten für die Füllung in einem Topf bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten lang kochen, bis sie anfängt einzudicken (Nach Geschmack mehr Zucker oder Zitronensaft dazugeben.) Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.

Ofen auf 220°C vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.

Ausgerollten Teig in 8 Vierecke schneiden

Teig zu einem 36 x 36 cm grossen Quadrat ausrollen. Kanten gerade schneiden.
In sechzehn 8-cm grosse Vierecke schneiden

Die Füllung scheint beinahe zu viel zu sein, aber sie quillt nicht heraus

Füllung auf 8 der Vierecke verteilen (ca. 1 gehäufter Esslöffel pro Stück). Ränder mit Ei bestreichen.

Mit einer kleinen Ausstechform eine Öffnung in die übrigen 8 Vierecke schenken (ein Schlitz tut es notfalls auch, sieht aber nicht so dekorativ aus). Ausgestochene Teigstücke als Plätzchen mitbacken.

Handpies (und Sternkekse) vor dem Backen

Jedes gefüllte Viereck mit einem ungefüllten belegen. Ränder mit einer Gabel zusammendrücken. Pies aufs vorbereitete Backblech legen. (Plätzchen ebenfalls).

Oberfläche der Pies (und der Plätzchen) mit restlichem Ei bestreichen, und mit Rohzucker bestreuen.

Pies 18 - 20 Minuten lang in der Ofenmitte backen. (Falls sie ungleichmässig bräunen, nach 10 Minuten um 180 Grad drehen). Vorm Servieren 20 Minuten lang abkühlen lassen.

Aufbewahren:
Die Pies halten sich 2 Tage bei Zimmertemperatur. Vorm Servieren kurz aufbacken.

Einfrieren:
Ungebackene Pies auf dem Backblech ins Tiefkühlfach stellen. Wenn sie gefroren sind, in einen Gefrierbeutel legen. Sie können unaufgetaut gebacken werden (Die Backzeit ist dann ein bisschen länger).

Handpies (hier mit Sauerkirschen) schmecken so gut wie sie aussehen!

AUS DEM SCHÜTZENGRABEN GEBUDDELT - DEUTSCHES WEHRMACHT-KRIEGSBROT VON 1914

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Anlässlich meines Blog-Events "Ein Brot für Götz von Berlichingen" hat Don Sadowsky, Autor des äusserst populären Gast-Posts "Echtes Brot? Wirklich?"in den Schützengräben von Verdun herumgebuddelt, und dieses (zwar nicht mittelalterliche, aber immerhin historische) Rezept der deutschen Wehrmacht aus dem Ersten Weltkrieg ausgegraben. 

Auch wenn Dons angeborene Bescheidenheit ihn daran hindert, es zuzugeben - sein 1914 German Army Kriegsbrot kommt einem "Echten Brot" schon ziemlich nahe!

Hier sein Beitrag:

Karin, du hast dazu aufgerufen, ein Brot zu Ehren des Gottfried von Berlichingen, Götz mit der Eisernen Hand, zu kreieren. Deine Freunde haben sich der Herausforderung gestellt, und eine Vielzahl fantasievoller, hübscher und wohlgeformter Brote beigesteuert.

Powered by BannerFans.comUnnötig zu sagen - mein Brot ist nichts dergleichen!

Götz war Soldat. Er verbrachte sein Leben auf dem Felde (wenn er nicht gerade eingekerkert war und Geld zusammenkratzen musste, um sein eigenes Lösegeld zu bezahlen).

Er verzehrte keine hellen und appetitlichen Brote, die von Meisterbäckern zubereitet wurden. Er ass grobes, einfaches Militärbrot, das von jemandem gebacken wurde, der sich noch vor zwei Tagen einen Pfeil aus dem Bein gezogen hatte.

Soldaten auf dem Feld brauchten Brot, das rasch hergestellt werden konnte, den harten Bedingungen des Feldzugs widerstand, und sich hielt, während die Männer draussen kämpften.

Geschmack? Hah! Die Söldner assen, was für Brot sie auch immer ergattern konnten. Und du kannst darauf wetten, dass sie Brot erhielten, das mit den billigsten, verfügbaren Zutaten hergestellt wurde, (aber keine Angst, dies wird nicht ganz so wie mein "echtes Brot").

Wie soll so ein Brot aber aussehen, wenn es derart drakonischen Anforderungen entsprechen muss? Also, Armeen haben seit Jahrtausenden mit ihren Mägen marschieren müssen, daher sollten sie wohl die Kunst perfektioniert haben (wenn "Kunst" das passende Wort dafür ist).

Deutsche Soldaten, mit Kriegsbrot gestärkt, bedienen die Kanone "Dicke Bertha

Und da es Militärgeschichte-Enthusiasten in jedem hintersten Internet-Winkel gibt, war es für mich einfach, ein Jahrhundert zurückzugreifen, und ein Rezept für ein Brot aus der Ration der deutschen Wehrmacht (Kriegsbrot) von 1914 zu aufzustöbern (bei The Trenchline, hier leicht abgeändert). Ich kann nicht für Genauigkeit garantieren, aber wir wissen ja schliesslich, dass alles im Internet wahr ist.

Das Brot ist grob, geht schnell auf, enthält - als gutes deutsches Kommissbrot - eine ordentliche Portion Roggen, hat einen steifen Teig (59% Hydratation), und würde wohl nie einen Brotwettbewerb des 21. Jahrhunderts gewinnen, obwohl ein paar Konzessionen an den Geschmack gemacht wurden (die Soldaten des Deutschen Heeres müssen ihren Kakao wirklich geliebt haben).

Aber es gehört sich nicht, einfach ein vorhandenes Rezept zu kopieren, egal wie passend es ist, daher habe ich eine Änderung vorgenommen, um das Kriegsbrot in etwas zu verwandeln, das wahrlich dem Mann von der Eisernen Hand Ehre macht.

Leider sieht es mehr wie ein Tribut an Götz vom Eisernen Fuss aus - mich hat schliesslich noch niemand beschuldigt, ein Künstler zu sein.

Das Brot wurde so ungefähr der klotzigste Ziegelstein, den ich je fabriziert habe. Es war fest genug, um als nützliches Grabwerkzeug zu fungieren, oder einen Granatsplitter sicher abzufangen, wenn es, mit etwas Glück, in die richtige Position gebracht wurde.

Es zu essen, machte mich übellaunig genug, um in den Krieg zu ziehen (vielleicht war das ja die Absicht).

t)
Die Schützengräben von Flandern - die Soldaten konnten ihr Kriegsbrot gut gebrauchen
  

KRIEGSBROT DER DEUTSCHEN WEHRMACHT VON 1914

420 g Roggenmehl
369 g weisses Vollkornweizenmehl*)
  43 g Kakao
  13 g/1.5 EL Trockenhefe**)
    7 g/1 EL Kümmel
  34 g/2 TL Salz
110 g brauner Zucker
          Pflanzenöl
  28 g Butter
473 g Wasser

*) Ich hatte gerade welches da - weisser Vollkornweizen wäre von den Mannen des Kaisers sicher mit Verachtung gestraft worden.                                          

**) Ich habe Trockenhefe genommen - bloss keine langsame Reifung!.

Kriegsbrotteig - hart wie Kruppstahl!

Die Mehle, Kakao, Kümmel und Salz in einer grosser Schüsssel mischen.

Braunen Zucker und Butter mit Wasser in einem Topf unter Rühren erhitzen, bis alles geschmolzen ist. Etwas abkühlen lassen und die Hefe hinzufügen. (Ja, das geht garantiert schnell auf!)

Hefemischung mit Mehlmischung in der Schüssel vermischen, und genügend Pflanzenöl hinzugeben, um den Teigball einzufetten. So lange kneten, bis sich ein geschmeidiger Teig bildet.

Teig zugedeckt an einem warmen Ort ruhen lassen.

Ein Backblech einfetten und bemehlen (der Bequemlichkeit halber habe ich Backpapier benutzt)

Wenn der Teig 2 Stunden lang aufgegangen ist, ausstossen. Zu einem Ball formen und leicht flachdrücken, so dass er etwa 6 cm hoch ist. (Hier habe ich etwas modifiziert).

Teigling leicht mit Öl bestreichen. 1-2 Stunden lang reifen lassen.

Bei 200ºC 20-25 Minuten, oder so lange backen, bis das Brot gar ist.

Ein Brot, so nützlich wie ein Schweizer Offiziersmesser 

CRANBERRY-WALNUSS-MUFFINS - NEUENGLISCHER HERBSTGENUSS

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Cranberries gehören, ebenso wie Blueberries, zu Maines einheimischen Wildfrüchten.

Die niedrigen, kriechenden Sträucher, mit Preiselbeeren und Blaubeeren verwandt, werden im Nordosten der USA und Kanadas aber auch in grossem Stil kommerziell angebaut.

Anbau und Ernte der Antioxidantien-reichen, roten oder weissen Früchte geschehen auf reichlich ungewöhnliche Weise -  Cranberries sind buchstäblich mit allen Wassern gewaschen!




Erntereif rechtzeitig zu Thanksgiving, werden sie als traditionelle Kompott-Beilage zum Truthahn serviert (Cranberry Sauce - ein Rezept ist oben im Film). Roh kann man die grossen, saftigen, aber harten Beeren nämlich nicht geniessen- sie sind viel zu sauer!

Cranberrysaft schmeckt nicht nur gut, ihm werden auch antibakterielle Eigenschaften, z. B. hilfreich bei Blasenentzündungen, zugeschrieben. Er verleiht Cocktails, wie Cosmopolitan, eine angenehm fruchtige Säure.

Getrocknete, gesüsste Cranberries (Craisins) kann man wie Rosinen verwenden - mit leicht säuerlicher Note (ich mag sie sogar lieber als Rosinen).

Cranberries und Walnüsse - eine gute Kombination

Amerikaner backen auch gern mit Cranberries. Besonders beliebt sind Cranberry Muffins. Daher wünsche ich Zorra zu ihrem 12. Blog-Geburtstag"Happy Birthday" mit typisch neuenglischen Cranberry Walnut Muffins! 


Geburtstags-Blog-Event CXXIV - Muffins (Einsendeschluss 15. Oktober 2016 - Icons made by Freepik from www.flaticon.com)


Das Rezept stammt ursprünglich vom "2 Cats Café", einem der besten Cafés in Bar Harbor. Netterweise hat mir die Köchin das Rezept verraten, als ich ihr sagte, wie sehr wir ihre Muffins lieben - es sind tatsächlich die Lieblingsmuffins meines Mannes!

Ich habe das Rezept leicht abgeändert, etwas weisses Mehl mit Vollkornmehl ersetzt, und, anstatt Orangenessenz, abgeriebene Orangenschale verwendet, und die Nüsse leicht angeröstet.

Bei den meisten Muffins dürfen die Backmulden höchstens zu 3/4 mit Teig befüllt werden. Nicht so bei Cranberry Muffins - wenn die Früchte beim Backen ihren Saft abgeben, verringert sich das Volumen um Einiges, daher kann man deutlich mehr Teig hineingeben (höher als der Muldenrand,)

Cranberry Walnut Muffins halten sich bei uns nicht lange!


CRANBERRY WALNUT MUFFINS (nach "2 Cats Café", Bar Harbor)
(8 Muffins*)

87 g Zucker
57 g weiche Butter
1 Ei (Kl. M)
1 gestr. TL Backpulver
1/8 TL Salz
1/2 TL abger. Orangenschale
125 g Weizenmehl Typ 405
25 g Vollkornweizen-, Dinkel- oder Einkornmehl
1/4 Cup/60 ml Milch
138 g ganze Cranberries, frisch oder TK
25 g Walnüsse, leicht geröstet und grob gehackt

*) für grössere Muffins die doppelte Teigmenge für 12 Muffins nehmen und die Mulden höher befüllen!

Zubereitung
Backofen auf 160º C vorheizen, mit einem Rost in der Ofenmitte. 8 Mulden eines 12-er Muffinblechs einfetten.

Mehlmischung - hier mit Einkorn

Mehle in kleiner Schüssel miteinander vermischen.

In mittlerer Schüssel Butter und Zucker mit dem Handrührgerät hell und schaumig rühren. Ei, Backpulver, Salz und Orangenschale untermischen.

Erst Ei, Butter, Zucker, Backpulver, Salz und Orangenschale vermischen....

Mit einem Plastikspatel Mehlmischung (in 3 Portionen), im Wechsel mit Milch (2 Portionen) nur so lange unterrühren, bis sich gerade eben alles verbunden hat (einige restliche Mehlstreifen sind okay).

...... dann Mehl und Milch unterrühren - ein paar Mehlspuren sind okay!

Cranberries und Walnüsse mit Plastikspatel vorsichtig unterheben.

Cranberries und Walnüsse vorsichtig unterheben

Teig in 8 Muffinmulden (über den Rand hinaus) füllen -  das geht am besten mit einem Eisportionierer. Die 4 leeren Mulden mit Wasser füllen (damit die Muffins nicht unregelmässige Hitze bekommen).

Leere Mulden mit Wasser füllen, damit sich die Hitze gleichmässig verteilt

Muffinblech 38 Minuten lang backen (evtl. Blech einmal um 180 Grad drehen), bis die Muffins hell goldbraun sind, und eine eingestochene Nadel sauber bleibt. (Nicht zu lange backen, die Teigwölbung soll sich noch elastisch anfühlen!)

Im Blech 5 Minuten abkühlen lassen, dann vorsichtig (ich benutze einen kleinen, gebogenen Spatel) herausheben, auf ein Kuchengitter setzen und entweder lauwarm oder bei Zimmertemperatur geniessen.

Hellgold sollen die Muffins sein, und die Cranberries geplatzt

TIPP: Die Muffins halten sich (dank des Vollkornmehlzusatzes) 2-3 Tage abgedeckt bei Zimmertemperatur frisch.

Sie lassen sich auch gut einfrieren: vorm Servieren erst ca. 30 Sekunden lang in der Mikrowelle antauen, bis sie sich etwas weich anfühlen (nicht völlig in der Mikrowelle auftauen, dann werden sie trocken!).

Anschliessend für ca. 5 Minuten bei 200ºC in den Ofen - dann schmecken die Muffins wie frischgebacken!

Jordan Pond, Acadia National Park, Mount Desert Island, Maine


SCHWÄBISCHES ROGGENBLÜMLE - MIT ROGGEN-PLUNDERTEIG!

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Gerade rechtzeitig für Zorra'sWorld Bread Day 2016, erhielt ich Stanley Ginsberg's neuestes Buch The Rye Baker mit der Post.

Ich trafStanley vor einigen Jahren im Fresh Loaf Forum, als er Testbäcker für sein erstes Buch, Inside the Jewish Bakery ("In der jüdischen Backstube") suchte.

Obwohl die Rezepte in dem Stadium noch etwas unausgegoren waren (mein Mann fühlte sich wie ein Testkaninchen!), war das Ergebnis der Mühe wert. Ich liebe Stanley's Polnisches Kartoffelbrot, und seine Zwiebelbrötchen sind auch bei meinen Kunden äusserst begehrt.

Letztes Jahr habe ich daher gern bei der Übersetzung einiger deutscher Rezepte geholfen, die Stanley für sein (ausschliesslich Roggenbroten gewidmetes) Buch in Erwägung zog.

https://www.amazon.com/Rye-Baker-Classic-Breads-America/dp/0393245217/
Beim Durchblättern des Rye Baker fiel mir ein Rezept mit würzigen, schneckenförmigen Brötchen auf. Nicht nur, weil das "Schwäbische Roggenblümle" so nett aussah - es wurde mit einem Roggenplunderteig hergestellt!

Ich hatte keine Ahnung, dass es so etwas überhaupt gab!

Die Füllung war einfach: leicht geräucherten, milden Rohschinken und französchen Comté-Käse hatte ich sowieso im Kühlschrank, und für die frischen Kräuter schnibbelte ich Thymian im Garten ab.

Als Quarkersatz (der in den USA nicht so ohne weiteres erhältlich ist), sieht das Rezept eine Mischung aus Hüttenkäse und Philadelphia vor. Dieser Umweg ist allerdings nicht nötig, wenn ihr Quark problemlos kaufen könnt.

Füllungszutaten (im quarklosen Maine)
Die Hefemenge (10 g) schien mir ziemlich viel, ich nahm etwas weniger (9 g, und würde sie beim nächsten Mal wohl noch weiter reduzieren.

Den Plunderteig herzustellen war ein bisschen knifflig. Das Rezept sieht Pflanzenfett fürs Tourieren vor.

Vom Croissant-Backen wusste ich: wenn Butter und Teig genügend gekühlt sind, bleibt das Fett während des Ausrollens und Faltens an Ort und Stelle.

Weiches Pflanzenfett ist dagegen schwerer einzudämmen. Ich hätte, wie bei meinen Croissants, die Teigränder besser geradeschneiden sollen. Meine unregelmässige Naht hatte Lücken, durch die etwas Fett beim Ausrollen entkommen konnte.

Unnötig zu sagen: an diesem Tag brauchten weder meine Hände, noch Teigrolle und Arbeitsplatte weitere Ölung  - dafür hatte Crisco bereits gesorgt! Zum Glück blieb das meiste Fett aber brav im Teig, und lief auch beim Backen nicht aus.

In Pflanzenfett ist, im Gegensatz zu Butter, kein Wasser enthalten, das den ohnehin weichen Teig noch klebriger machen könnte. (Wenn ihr lieber mit Butter tourieren wollt, solltet ihr daher etwas Mehl untermischen: 1 EL Mehl/200 g Butter). Ich könnte mir den Teig auch gut mit Schmalz vorstellen.

Uns haben die herzhaften Schnecken wunderbar geschmeckt. Die laminierten Schichten waren erfreulich knusprig, und die Füllung besonders lecker. Die Brötchen sind dazu äusserst sättigend - eins reichte uns zum Lunch!

Die attraktive Blumenform verhinderte allerdings, dass der Teig an den Berührungsstellen mit den anderen Brötchen kross wurde. Da ich ein grosser Knusper-Freund bin, würde ich beim nächsten Mal wohl Form der Funktion opfern, und die Schnecken von einander getrennt aufs Backblech legen.

Die schwäbischen Roggenbrötchen backe ich aber ganz bestimmt wieder!

Eins dieser leckeren Brötchen ist eine Mahlzeit

SCHWÄBISCHES ROGGENBLÜMLE (nach Stanley Ginsberg: The Rye Baker)

(7 Schnecken)

Sauerteig
102 g Roggenmehl Typ 1150
93 g Wasser  (41ºC)
5 g Roggenanstellgut

Hauptteig
200 g Sauerteig
153 g Roggenmehl Typ 1150
245 g Weizenmehl Typ 550
218 g kaltes Wasser
10 g Salz
9 g Trockenhefe oder 27 g Frischhefe
3 g Brotgewürze (Anis, Fenchel, Kümmel, Koriander, gemischt)

Tourierfett
200 g Pflanzenfett (20-22º) (wenn es sehr weich ist, lieber kühlen!)
(Alternativ: Butterplatte mit 200 g Butter + 8 g/1 EL Mehl, siehe Butter-Croissants)

Füllung
125 g luftgetrockneter Schinken, gewürfelt
125 g Zwiebel, gewürfelt
2 TL Pflanzenöl
125 g würziger Hartkäse, gerieben (wie Gruyere, Parmesan etc.) (ich nahm Comté)
127 g Quark oder Schmand (Ersatz: 85 g abgetropfter Hüttenkäse + 42 g Philadelphia)
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
(ich habe kein extra Salz dazugegeben, Schinken und Käse waren mir salzig genug!)
gehackte Kräuter nach Belieben (ich nahm frischen Thymian)


1. TAG (Nachmittags - 15:00 - 18:00):
Sauerteig: Anstellgut in kleiner Schüssel in Wasser auflösen, dann Mehl untermischen. Zugedeckt bei Zimmertemperatur über Nacht reifen lassen (ca. 15-18 Stunden - bis sich einzelne kleine Blasen an der Oberfläche zeigen und der Starter etwas aufgepufft aussieht). 

Schinken und Zwiebel andünsten

Füllung: In einer Pfanne Schinken und Zwiebel bei mittlerer Hitze in Öl andünsten, bis die Zwiebeln glasig sind. Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.

Quark und Käse in einer Schüssel gut verrühren, dann Schinken-Zwiebel-Mischung untermischen. Mit Pfeffer würzen ( (ich habe kein extra Salz mehr dazugegeben). Zugedeckt bis zum Gebrauch in den Kühlschrank stellen.

Würzige Schinken-Käse-Füllung

2. TAG (Morgens - 6:00 - 9:00)
Hauptteig: alle Zutaten auf niedriger Stufe (KitchenAid 2)) kneten, bis der Teig die Schüsselwände freigibt, ca. 5-6 Minuten. Teig in Plastikfolie einwickeln und 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Tourieren: Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben. Extra Mehl und einen Backpinsel bereithalten.  

Arbeitsfläche bei Bedarf immer wieder leicht bemehlen, um ein Ankleben zu verhindern, und vorm Falten loses Mehl vom Teig abbürsten

Es ist einfacher, den Teig unter Plastikfolie auszurollen

1. Tour:
Teig zu einem Rechteck ausrollen (45 x 20 x 1.25 cm) (Ich lege ein Stück Plastikfolie auf den Teig, so klebt er nicht an der Rolle). Die Hälfte des Pflanzenfetts gleichmässig auf den linken 2/3 des Teigs verteilen (einen 2 mm Rand an den Seiten freilassen, weil das weiche Pflanzenfett sich beim Ausrollen ein bisschen ausbreitet). 

(Fürs Tourieren mit Butterplatte bitte der Beschreibung bei Butter-Croissants folgen)

Beginnend mit der (fettlosen) rechten Seite den Teig wie einen Geschäftsbrief in Drittel falten. Kanten mit einem Messer begradigen, sodass die Schichten sauber über einanderliegen. (Teigreste könnt ihr oben drauflegen, sodass sie bei der nächsten Tour miteingerollt werden)

Tourierfett auf 2/3 des Teigs verstreichen

2. Tour:
Teigpaket um 90 Grad drehen, nach Bedarf Arbeitsplatte bemehlen, und das Aurollen, Einfetten (mit dem restlichen Pflanzenfett) und Falten wie bei der 1. Tour wiederholen. Teigpaket in Plastik wickeln und für 20-30 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Teigpaket in Plastikfolie einwickeln und kühlen

3. Tour:
Teig wie bei der 1. Tour ausrollen und falten (ohne Fett).

4. Tour:
Teig zu einem 60 x 20 cm Rechteck ausrollen. Mit einem Messer die Ränder der kurzen Seiten begradigen (damit beim Falten eine gerade Naht entsteht - nicht so unregelmässig wie auf dem Foto unten!))

Rechte und linke Seite des Rechtecks zur Mitte falten, so dass eine Naht entsteht. Dann das Ganze in in der Mitte (Naht) zusammenfalten, so wie man ein Buch zuschlägt. In Plastikfolie wickeln und für 20-30 Minuten in den Kühlschrank legen.

Hätte ich rechtzeig daran gedacht, die Ränder zu begradigen.....

.......hätte mein Teigpaket so säuberlich ausgesehen wie hier (Croissant-Teig)!

Teig zu einem 20 x 45-50 cm grossen Rechteck (1.25 cm dick) ausrollen, die kurze Seite vorn.
Kante dieser kurzen Seite mit der Teigrolle abflachen (damit man sich hinterher keine dicke Naht bekommt).

Füllung über 4/5 des Teigs verteilen

2.5 cm vom oberen Ende beginnend, die Füllung gleichmässig über 4/5 des Teigs verteilen. Dann den Teig von oben nach unten aufrollen. Den freien unteren Rand with Wasser bestreichen und durch Anpressen verschliessen.

Rolle mit einem scharfen Messer in 7 gleichgrosse Scheiben schneiden

Teigrolle mit scharfem Messer in 7 gleichbreite Scheiben schneiden. Eine Scheibe in die Mitte eines mit Backpapier belegten Backblechs plazieren, und die anderen darum herum anordnen, sodass die Teiglinge sich berühren. Mit Kräutern bestreuen.

(Wenn ihr rundherum knusprige Ränder haben wollt, verzichtet auf die hübsche Blumenform, und legt die Teiglinge einzeln, mit ausreichendem Abstand, aufs Blech.)

Fertige "Blume"

Teiglinge zugedeckt 20-25 Minuten reifen lassen. Sie werden ihr Volumen nicht sehr vergrössern, aber die Abstände zwischen den Schnecken werden etwas enger sein.

Ofen auf 210ºC vorheizen, dabei ein Gefäss zum Dampferzeugen auf das obere oder untere Rost stellen (ich benutze eine Bratensaftpfanne.)

Brötchen in den Ofen stellen (Mitte), dabei eine 1/2 Tasse kochendes Wasser ins Dampfgefäss giessen. Nach 5 Minuten Dampfgefäss entfernen, und Brötchen in weiteren 17-19 Minuten fertigbacken (bei ungleichmässiger Ofenhitze Blech nach der halben Backzeit um 180 Grad drehen).
Die Schnecken sollten mittelbraun sein, und die Käsefüllung blubbernd und geschmolzen.

Wir mochten die herzhaften Brötchen sehr!
Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Warm oder bei Zimmertemperatur servieren.

AUFBEWAHREN:
Die Roggenschnecken lassen sich gut einfrieren: erst einzeln in Plastkfolie wickeln, dann in Gefrierbeutel legen. Zum Essen auftauen lassen, dann ein paar Minuten bei 200ºC im Ofen knusprig werden lassen. Oder die gefrorenen Brötchen in der Mikrowelle halb antauen lassen (nicht ganz auftauen!) und dann im Ofen aufbacken.

Reprinted with permission from "The Rye Baker" by Stanley Ginsberg, copyright © 2016. Published by W.W. Norton & Company

BOURBON PECAN PRALINE PIE - KÖSTLICHES GEBÄCK MIT NÜSSEN UND WHISKEY

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Obwohl ich die (erzkonservative) Politik dort völlig unverdaulich finde, schmecken mir Gerichte aus dem Süden der USA sehr gut.

Ein klassisches Beispiel ist die Bourbon-Pecan-Pie, in der zwei typische Südstaaten-Zutaten, Bourbon Whiskey und Pekannüsse, eine überaus köstliche Verbindung eingegangen sind. 

Die Ursprünge der Pie liegen im Dunkeln, fest steht nur, dass das älteste (gedruckte) Rezept von 1886 stammt, und dass die delikate Nuss bei Algonquin-Indianern "Pakani" heisst.

Ahornsirup, Bourbon Whiskey und Pecans

Es gibt viele Rezepte für Bourbon-Pecan-Pies, auch mit Schokolade. Selbst wenn ich ein grosser Schokoladenfan bin - Pecans haben ein so feines Aroma, dass ich sie nicht durch eine kräftige Geschmacksnote übertönen möchte.

In dieser Version von America's Test Kitchen wird die Pie besonders lecker durch eine knusprige Praline-Schicht auf der weichen Füllung. Anstatt des oft verwendeten (billigen) Maissirups ist sie mit naturreinem Ahornsirup und braunem Rohrzucker gesüsst.

Durch die Mischung von Wasser mit Wodka hält der Teig besser zusammen, wird aber nicht zäh, weil Alkohol (anders als Wasser) nicht die Glutenbildung fördert. Keine Sorge, man schmeckt ihn nach dem Backen nicht.

Der Teig darf nie zu warm werden, damit die Butter nicht schmilzt, muss er zwischendurch immer wieder in den Kühlschrank. Bitte keine Perfektion bei der Bearbeitung anstreben, er wird anfangs nicht glatt sein, sondern eine lästige Tendenz zum Krümeln haben!

Mit Vanilleeis schmeckt Bourbon Pecan Praline Pie besonders gut!

BOURBON PECAN PRALINE PIE (adaptiert von Cook's Illustrated)

Boden
177 g Mehl
10 g brauner Rohrzucker*)
1 Msp. Salz
113 g eiskalte Butter, grob geraffelt
3 EL eiskaltes Wasser, vermischt mit
2 EL eiskaltem Wodka

Füllung
113 g Butter
85 g brauner Rohrzucker*)
1 Msp. Salz
3 Eier Kl. M
165 g Ahornsirup
1 EL Vanilleextrakt
4 EL Bourbon Whiskey
210 g Pekannüsse, angeröstet und in kleine Stücke gebrochen

*) dunkelbraunen Rohrzucker selbst herstellen: 200 g weissen Zucker + 18 g Melasse vermischen 

Die eiskalte Butter wird grob geraffelt

Boden:
Mehl, Zucker und Salz im Food Processor kurz vermischen. Butterstücke dazugeben und so lange pulsieren, bis das Mischung wie grober Sand aussieht. In eine Schüssel umfüllen.

Die Teigmischung soll wie grober Sand aussehen

Eiskalte Wasser-Wodka-Mischung über die Mehlmischung giessen. Mit einem Plastikspatel die Masse so lange gegen die Schüsselwand drücken, bis der Teig so einigermassen zusammenhält (Achtung: zuintensive Bearbeitung macht den Teig zäh - er wird etwas krümelig bleiben.)

Teig mit dem Spatel zusammenpressen

Teig auf ein grosses Stück Plastikfolie ausleeren und mit Hilfe der Folie zu einer flachen Scheibe zusammendrücken, dann einwickeln und mindestens 30 Minuten lang in den Kühlschrank legen (bis zu 2 Tagen).

In Plastik eingewickelt wandert die Teigplatte in den Kühlschrank

(Wenn der Teig sehr kalt ist, 10-20 Minuten vor Gebrauch herausnehmen, damit er sich bearbeiten lässt, aber trotzdem noch kühl genug ist).

Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer Platte von 30 cm Durchmesser ausrollen. Auf eine 23-cm ø Pieform legen (am besten Pyrex). Sanft, ohne ihn zu dehnen, Teig in die Form drücken.

Rand mit den Fingern zu einer dekorativen Zickzackkante drücken (wie hier zu sehen), oder einfach mit einer Gabel ein Muster einpressen. Erst 40 Minuten lang in den Kühlschrank stellen, dann weitere 20 Minuten ins Gefrierfach.

Trockenbohnen oder Erbsen verhindern, dass der Boden Blasen wirft

Ofen auf 190ºC vorheizen. Ein grosses Stück Alufolie so auf den Pieboden legen, dass sie über die Ränder hängt. Mit Trockenbohnen oder Erbsen (zum Blindbacken) füllen.

Piekruste in der Ofenmitte 20 - 25 Minuten lang blindbacken, bis der Teig unter der Folie abgetrocknet ist.

Folie und Trockenbohnen entfernen, und den Boden noch 10 - 15 Minuten lang weiterbacken, bis er fest und leicht gebräunt ist. Aus dem Ofen nehmen und beiseite stellen.

Vorgebackene Piekruste

Füllung:
Ofentemperatur auf 135ºC reduzieren. (Falls der Pieboden bereits sehr abgekühlt ist, zum Warmwerden wieder mithineinstellen).

Butter, braunen Zucker und Salz in einen mittelgrossen Topf geben und bei mittlerer Hitze erwärmen bis der Zucker geschmolzen und die Butter absorbiert ist (ca. 2 Minuten - nicht zu heiss werden lassen, sonst gerinnen die Eier!).

Butter, braunen Zucker und Salz schmelzen lassen

Topf von der Herdplatte nehmen, Eier einzeln mit dem Schneebesen hineinschlagen, dann den Ahornsirup, Vanille und Whiskey unterrühren. Zurück auf den Herd stellen und unter ständigem Rühren ca. 4 Minuten lang erhitzen, bis die Mischung glänzt und sich warm anfühlt (nicht zu heiss werden lassen - 54ºC sind ideal).

Eier einzeln in die Zucker-Butter-Masse rühren

Topf vom Herd nehmen, Pekannüsse hineinrühren. Dann die Füllung in die warme Piekruste giessen - sie wird beinahe bis zum Rand gefüllt sein. Pieform wieder in den Ofen stellen.

Pie backen, bis sich die Oberfläche in der Mitte auf sanften Druck zwar fest, aber noch elastisch, wie Gelatine, anfühlt, etwa 45 - 60 Minuten.

Bourbon Pecan Praline Pie auf einem Kuchengitter völlig auskühlen lassen - mindestens 4 Stunden. Sie lässt sich mehrere Tage bei Zimmertemperatur aufbewahren.

Wir essen sie besonders gern mit etwas Vanilleeis oder Schlagsahne.

So wird auch der ungemütlichste Wintertag gemütlich - Pecans und Bourbon!



MEINE FOODBLOG-BILANZ 2016

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Sabine Schlimm ("Schmeckt nach mehr") hat vor einiger Zeit eine alljährliche Foodblogbilanz ins Leben gerufen. 

Bereits im letzten Dezember hatte ich mitmachen wollen, es dann aber doch nicht mehr rechtzeitig zum Jahresende geschafft.  

Dieses Jahr bekomme ich es gerade noch hin, Sabines Fragen zu beantworten - hier in den USA dauert es nämlich noch ein paar Stunden bis zum mitternächtlichen Korkenknall und Feuerwerk. 

Meine Backstation mit vielen Mehlsorten
 
1. Was war 2016 dein erfolgreichster Blogartikel?
 
2016 habe ich leider nur elf Artikel gepostet, daher möchte ich mich nicht nur auf dieses - etwas unproduktive - letzte Jahr beschränken. 

Der mit schöner Regelnässigkeit am häufigsten angeklickte Blogpost ist meine Mehltypen-"Übersetzung.

Hier kann der Leser die passende amerikanische Mehlsorte für deutsche (und europäische) Mehltypen finden - und umgekehrt. 

Wer gern amerikanische Rezepte ausprobieren möchte, kann nämlich unliebsame Überraschungen erleben, wenn er die Unterschiede nicht kennt.


 2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Glutenfreie Brötchen-Sonne mit Hafer, Buchweizen, Teff oder Haselnüssen:
Für gluten-intolerante Freunde hatte ich schon öfters mal GF-Brote ausprobiert, mit eher unterwältigendem Resultat.

Die Brötchen aus dem GF-Kochbuch von
America's Test Kitchen schmeckten nicht nur, sie sahen auch wirklich so aus wie richtiges Brot. Mir fehlte allerdings eine gewisse Herzhaftigkeit, daher habe ich mit verschiedenen GF-Mehl- und Nusszugaben experimentiert - mit gutem Erfolg.

Roggen-Plunderteig - eine Offenbarung!

Schwäbisches Roggenblümle aus Roggen-Plunderteig:
Mein Freund Stanley Ginsberg hat gerade The Rye Baker, das erste Roggenbrotbackbuch in den USA veröffentlicht. Darin fand ich zu meiner Überraschung Plundergebäck aus Roggenteig - ich hatte bis dato keine Ahnung, dass so etwas überhaupt existiert.

Die mit Schinken und Käse gefüllten Schnecken waren backtechnisch eine gewisse Herausforderung - aber geschmacklich eine richtige Offenbarung!


Bourbon Pecan Praline Pie - ein köstliches Gebäck mit Nüssen und Whiskey:
Eine unserer Lieblings-Pies, und in meinen Augen die beste Verwendungsmöglichkeit für Whiskey. Ich backe sie meistens im Winter, wenn der Mensch dringend Comfort-Food benötigt.

Bourbon Pecan Praline Pie

3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?

Einzelne Blogartikel kann ich hier nicht nennen, aber von den Blogs, die ich regelmässig lese, habe ich mich letztes Jahr ganz besonders über David Lebovitz' umwerfend komische Erfahrungen in Paris und anderswo amüsiert.

Sehr unterhaltsam fand ich auch Kochpoetin Eva's humorvolle Beschreibungen gemeinsamen ehelichen Kochens, sowie Anna Antonia's Herzensangelegenheiten (inklusive Hörgenuss).


4. Welches der Rezepte, die du 2016 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Cranberry Walnut Muffins. Die sind nämlich die Lieblingsmuffins meines Mannes, Cranberries wachsen ja bei uns in Maine reichlich, und sie sind auch (frisch oder gefroren) das ganze Jahr erhältlich. Das Originalrezept stammt zudem von einem unserer Lieblingscafes in Bar Harbor, 2 Cats Cafe.


Cranberry Walnut Muffins isst mein Mann besonders gern

5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2016 beschäftigt? Und hast du es gelöst?

Ich arbeite daran, meinen Umgang mit Brotteigen mit hohem Wassergehalt zu verbessern, und backe mich so allmählich durch Chad Robertson's "Tartine No. 3" hindurch. Mittlerweile gelingt es mir schon recht gut, wabbelige Teige in Form zu bringen, ohne dass sie unrettbar im Gärkörbchen kleben bleiben oder zu Flundern auseinanderlaufen.

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet? 

Grösste kulinarische Neuentdeckung? Das wäre wohl etwas übertrieben. Es hat mir aber Spass gemacht, Dulce de Leche, spanischen Milchkaramell, die Basis für viele Desserts, selbst herzustellen und dann damit zu backen. Leider bin ich bisher noch nicht dazu gekommen, den leckeren Dulce de Leche Cheesecake mit Kahlua auch zu posten. 

Dulce de Leche Cheesecake mit Kahlua

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind? 

Ganz prosaisch: am häufigsten wird nach dem "Allzweck-Mehl-Typ" gesucht.

Das lustigste oder sonderbarste Erlebnis mit Suchbegriffen hatte ich aber mit meinen Mexikanischen Conchas. Die schienen sich besonders in Russland immenser Popularität zu erfreuen, und wurden immer wieder angeklickt.



Mexikanische Muschel-Brötchen

Irgendwann schwante mir, dass diese russischen Fans ja vielleicht gar nicht auf der Suche nach unschuldigen, muschelförmigen Brötchen wären. Ich fragte eine russische Facebook-Freundin, die mich prompt lachend aufklärte, dass dieser Begriff auf Russisch ein Slangwort für etwas gaaaanz Anderes sei..... 


8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2017?

Das ich es 2017 endlich wieder schaffe, regelmässiger und häufiger zu posten. 

Winter auf Mount Desert Island, Maine - Blick über Somes Sound


EICHELBROT MIT EICHELSCHROT

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Als Kinder haben wir jeden Herbst Eicheln und Kastanien gesammelt, um daraus ulkige, kleine Männchen zu basteln. Angesichts der vielen Eicheln, die letztes Jahr auf einem unbewohnten Nachbargrundstück lagen, habe ich mir manchmal überlegt, ob sie nicht noch zu etwas anderem als Eichhörnchenfutter taugten.

In der Facebook-Gruppe "Bread History & Practice" sah ich dann einen Aufruf, Eicheln zu sammeln und sie zum Brotbacken zu benutzen. Die Idee faszinierte mich.

Eicheln kann man ganz einfach mit dem Nussknacker knacken
Eichhörnchen und Schweine lieben zwar die fettreichen Eicheln, aber für uns Menschen sind sie im Urzustand ungeniessbar.

Sie enthalten nämlich bittere Tannine, die erst herausgewaschen werden müssen.

Dieser Prozess, detailliert beschrieben auf der englischen Website "Acorns: The Inside Story", ist dabei verblüffend einfach.

Fürs Brotbacken eignet sich das Einweichen der Eicheln in kaltem Wasser am besten, da der Eichelschrot bei dieser schonenden Methode - anders als beim Abkochen - seine Bindungsfähigkeit behält.

Mein ehelicher Haupt-Brottester half mir, eine Einkaufstüte voller Eicheln zu sammeln, die dann erstmal mehrere Wochen auf der Veranda trocknen durften. Leicht geschrumpft lassen sich die Kerne nämlich leichter von den Schalen lösen. 

Wie Haselnüsse konnte ich die Eicheln dann ganz einfach mit einem Nussknacker knacken, und hatte am Schluss ein halbes Pfund Kerne beisammen.

Die Eicheln werden dann mit etwas Wasser im Food Processor gemahlen

Erst habe ich die Eicheln mit Wasser im Food Processor gemahlen, den Schrot dann in einem feinmaschigen Sieb gespült, und anschliessend in einer Schüsssel in viel kaltem Wasser eingeweicht. Dreimal täglich musste ich diesen Spülvorgang wiederholen und das Einweichwasser auswechseln.

Nach zwei Tagen fing ich an, die Eicheln auf Bitterkeit zu überprüfen, und schliesslich, nach drei Tagen, waren die Tannine herausgewaschen. Der Geschmack erinnerte an Walnüsse - nur etwas milder.

So rötlich sieht der Eichelschrot nach dem Trocknen aus
Der feuchte Schrot muss dann noch trocknen. Dazu breitet man die Masse auf einem Backblech aus und stellt sie  bei niedrigster Temperatur zum Trocknen in den Ofen.

Wer, wie ich, einen Dörrautomaten besitzt, kann den Schrot auch  einfach darin trocken (niedrigste Stufe).

Nun hatte ich meinen gebrauchsfertigen Eichelschrot. Aber was für ein Brot sollte ich damit backen?

Der Verfasser von "Acorns: The Inside Story" schlägt ein einfaches, in der Pfanne gebackenes Flachbrot vor, aber ich wollte ein "richtiges" Brot aus dem Ofen. Der Eichelanteil sollte zwar schmeckbar, aber nicht so hoch sein, dass er die Struktur des Teigs gefährden würde.

Mein derzeitiges Standardbrot ist ein Topfbrot à la Tartine, mit hohem Wassergehalt und langer Reife. Ich entschied mich für ein Mischbrot mit Vollkornweizen und 16% Eichelschrot.

Der Tartine-Teig ist sehr klebrig, und ein bisschen knifflig zu bearbeiten. ich habe mich aber bemüht, jeden Schritt genau zu beschreiben.

Ich habe mich sehr gefreut, wie gut mein Eichelbrot gelungen ist - ein herzhafter, leicht nussiger Laib mit knuspriger Kruste, verhältnismässig offener Krume, und dunkler, leicht rötlicher Farbe. Es schmeckte uns gut mit Schinken oder Käse, aber auch getoastet, mit Honig oder Marmelade.

Im nächsten Herbst werde ich sicher wieder mein inneres Eichhörnchen ausleben!

Frischgebackenes Eichelbrot
EICHELBROT À LA TARTINE

Starter
10 g sehr aktives Anstellgut (2 x am Vortag aufgefrischt)
50 g Weizenmehl Typ 550
50 g Vollkornweizenmehl
100 g Wasser (26-29ºC)

Hauptteig
250 g Weizenmehl Typ 550
150 g Vollkornweizenmehl
100 g Eichelschrot
35 g Weizenkeime
425 g Wasser (geteilt)
210 g Starter (aller)
13 g Salz

Eichelschrot, zum Bestreuen

Schwimmprobe für den Starter - jetzt ist er aktiv genug

1. TAG
6:00 - 8:00 Uhr: Starter anrühren. Zugedeckt 4 - 8 Stunden reifen lassen, bis ein Löffel voll Sauerteig an der Wasseroberfläche schwimmt (falls nicht, länger stehen lassen!)

Mehle, Eichelschrot und Weizenkeime in einer mittelgrossen Schüssel miteinander mischen. Sauerteig in einer grossen Schüssel in 400 g Wasser auflösen. 

Mehle, Eichelschrot und Weizenkeime vermischen

Mehlmischung in die Schüssel mit dem aufgelösten Starter geben. Mit der Hand verrühren, bis alles Mehl durchfeuchtet ist (ich nehme dazu meinen geliebten dänischen Teigbesen). 30 Minuten lang zugedeckt bei warmer Zimmertemperatur stehen lassen (Autolyse).

Mischen, bis alles Mehl durchfeuchtet ist (hier mit dänsichen Teigbesen)

Salz und die restlichen 25 g lauwarmes Wasser dazugeben, und durch Kneifen und Falten in den Teig einarbeiten (wie hier beim Einkorn-Haselnussbrot à la Forkish beschrieben).

....dann durch Kneifen und Falten einarbeiten (Foto: Einkorn-Haselnussbrot)

Teig 3 Stunden lang reifen lassen (TT: 26-29ºC), dabei 6 x in 30-minütigen Abständen in der Schüssel falten (ich benutze einen angefeuchteten Teigschaber). Er soll am Schluss ein bisschen aufgepufft aussehen, falls nicht, noch eine halbe Stunde länger gehen lassen.

Teig nach 3 x Falten

Am Schluss soll der Teig ein bisschen aufgepufft aussehen

Einen Teil der Arbeitsfläche mit Mehl bestreuen, die andere Seite freilassen.

Teig auf die bemehlte Fläche geben und leicht mit Mehl bestreuen. Mit einem (oder zwei) einfetteten Teigschaber(n) zu einem Rund wirken, indem man den Schaber kreisförmig um (und unter) dem Teig entlang zieht, damit eine glatte und möglichst straffe Kugel entsteht.

Teig zu einem straffen Rund wirken

Teigling wieder mit Mehl bestreuen, die leere Schüssel darüber stülpen, und 20 - 30 Minuten ruhen lassen.

Gärkörbchen grosszügig mit einer Mischung aus halb Weizen- und halb Reismehl bestreuen. Boden mit einer Schicht Ahornschrot ausstreuen (sieht nicht nur nett aus, sondern verhindert das Ankleben!).

So vorbereitet, bleibt das Brot nicht im Gärkörbchen kleben

Teigling mit (eingeöltem) Teigmesser oder Spatel umdrehen, sodass die bemehlte Seite unten ist. Mit bemehlten Händen den Teig vom unteren Ende her zu einem Drittel nach oben falten, dann die rechte und linke Seite zur Mitte falten.

Nun das obere Ende ebenfalls zur Mitte falten. Zuletzt den Teig noch einmal von unten nach oben über die Naht falten, sodass das Teigpaket geschlossen ist. Nun gefalteten Teig so umdrehen, dass er mit der Naht nach unten auf dem unbemehlten Teil der Arbeitfläche zu liegen kommt.

Formen des Teigs (hier sind erst 3 Seiten gefaltet)

Teigball mit beiden (bemehlten) Händen rotieren und gleichzeitig etwas zu sich hin ziehen, um ihn zu straffen.
Geformter Teigling

Brot mit der Naht nach oben ins Gärkörbchen legen, mit Mehl bestreuen, mit Plastikfolie (ich nehme eine Duschhaube) gut zudecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen (er braucht vorm Backen nicht angewärmt werden).

Teigling im Gärkörbchen, die Naht ist oben

3. TAG
Ofen auf 260ºC vorheizen, dabei einen gusseisernen Schmortopf samt Deckel miterhitzen. Ein grosses Stück Backpapier auf die Arbeitsfläche legen, Schere, Backpinsel, und Lamé (oder scharfes Messer) bereithalten.

Durch einen energischem Klaps des Gärkörbchens auf die Arbeitsfläche den Teigling aufs Backpapier stürzen. Papier so um das Brot herum zurechtschneiden, dass man eine "Schaukel" mit zwei längeren Enden als Handgriffen erhält (siehe Foto - wenn man das Papier nicht beschneidet, wirft es im Topf Falten, die sich ins Brot einkerben!)

Brot einschneiden und überschüssiges Mehl von der Papierschlinge bürsten.

Brot auf der Papier-"Schaukel"

Heissen Topf aus dem Ofen holen, und den Deckel abnehmen (ich lasse einen Topfhandschuh darauf liegen, damit ich nicht vergesse, wie heiss er ist). Brot mit der Papierschlinge in den Topf befördern, Deckel wieder drauflegen und in den Ofen stellen.

Brot mit der Papierschlinge in den heissen Topf befördern

Brot 20 Minuten lang backen, dann Ofen auf 230ºC herunterschalten, und weitere 10 Minuten zugedeckt backen. Deckel abnehmen, und Brot in 20-25 Minuten fertigbacken (Innentemperatur mindestens 93ºC).

Fertiggebackenes Eichelbrot im Topf

Brot aus dem Topf gleiten lassen, Papier entfernen, und den Laib auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.



SCHOKOLADEN-ESPRESSO-GUGELHUPF - MIT SAUERTEIG!

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Der letzte Bread Baking Day steht vor der Tür - wie schade!

Aber die unermüdliche Zorra hat sich dafür etwas Besonderes einfallen lassen - einen Hefe-Gugelhupf.

Mit Hefe-Gugelhupf verbinde ich einen Kuchen mit Rosinen. Aber ich bin kein grosser Rosinenfan (ausser in Richards fabelhaftem Afghan Rice), und helle Kuchen sind mir oft zu langweilig. Ich erinnerte mich aber an ein hochgelobtes Schokoladenkuchen-Rezept von King Arthur Flour, 

Das Besondere daran - der Kuchen wird mit Sauerteig gebacken! Wilde Hefen sind schliesslich auch Hefen, und ich dachte mir, dass man den Blechkuchen vom Originalrezept sicher auch in einen Gugelhupf verwandeln könnte.

Unsere gesammelten Kinder haben uns leider noch keine Enkelkindern geliefert (undankbare Brut!), daher backe ich Kuchen oft im Kleinformat (wie Böhmische Nusstorte, Humminbird Cake, Rhabarber-Eierschecke)

Ich habe daher erstmal die Rezeptmengen für eine 18-cm Minikuchenform umgerechnet  - der Dreisatz ist so ungefähr das Einzige, was ich von höherer Mathematik behalten habe.

Im Originalrezept wird ein bereits aufgefrischter Starter mit Milch und Mehl vermischt, und dann bei Zimmertemperatur nur 2 - 3 Stunden stehengelassen. Ich wollte aber meinem Sauerteig lieber mehr Zeit lassen und habe ihn, mit reifem Anstellgut, bereits am Vorabend angesetzt.

Für den Teig solltet ihr lieber Naturkakao verwenden, holländischer Kakao ist etwas zu milde. Mit Kakao-Nibs und Kahlua wurde mein Kuchen noch schokoladiger und kaffee-iger. Den Zucker habe ich, wie immer, ein bisschen reduziert.

Was soll ich sagen - der Schokoladen-Sauerteig-Gugelhupf war ein Traum! Und garantiert der saftigste Schokokuchen, den ich je gegessen habe.

Saftig und lecker - ein Traum für Schokoladen- und Kaffeefans


SCHOKOLADEN-ESPRESSO-GUGELHUPF MIT SAUERTEIG  (adaptiert von King Arthur Flour)

(18-cm Form)                              ( Mengenangaben für einen grossen Kuchen findet ihr hier)                                                 

Starter
90 g Anstellgut (TA 200) (aus dem Kühlschrank - ich habe meinen Kefirstarter genommen)
85 g lauwarme Milch 
90 g Weizenmehl Typ 550

Kuchenteig
265 g Starter (aller)
80 g Zucker
74 g Pflanzenöl
3/4 TL Vanilleextrakt
1/4 TL Salz
2.8 g Backnatron
24 g Back-Kakao (naturbelassen - nicht holländischer Kakao)
1/2 TL Instant-Espressopulver
40 g Ei
10 g/1 EL Kakao-Nibs

Espresso-Guss
125 g Puderzucker
32 g Butter
21 g Joghurt
1 1/4 TL Instant-Espressopulver
3 g heisses Wasser
1/2 TL Kahlua (oder anderer Kaffeelikör)

*) Mengenangaben für einen grossen Kuchen findet ihr hier)


VORABEND:
In einer mittelgrossen Schüssel Anstellgut mit Milch und Mehl verrühren. Zugedeckt 8 - 12 Stunden (über Nacht) bei Zimmertemperatur stehen lassen.

Aufgefrischter Sauerteig

BACKTAG
Ofen auf 175°C vorheizen. Kleine Napfkuchenform (18-cm-ø) einfetten.

Schokoladenmischung

Mit Schneebesen oder Handrührgerät Zucker, Öl, Vanille, Salz, Backnatron, Kakao und Instant-Espresso mit in einer Schüssel miteinander verrühren (die Mischung wird körnig aussehen). Ei dazugeben und gut vermischen.


Zum Schluss Kakao-Nibs unterheben


Schokoladenmischung in die Schüssel mit Sauerteig geben und vorsichtig mischen, bis die Masse glatt ist (ich benutze meinen dänischen Teigbesen). Kakao-Nibs unterheben.

Teig in die vorbereitete Kuchenform füllen.





Kuchen 35 to 45 Minuten lang backen, bis er bei sanftem Druck in der Mitte elastisch nachgibt und eine eingestochene Nadel beinahe sauber bleibt. (Nicht zu lange backen - er soll saftig bleiben!)


Sieht doch gut schon aus!

Kuchen 10 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann auf ein mit Pergamentpapier belegtes Kuchengitter stürzen.

Kuchen auf ein mit Pergamentpapier belegtes Kuchengitter stürzen


Für den Guss Puderzucker in eine Schüssel sieben. In einer Tasse Instant-Espressopulver in heissen Wasser auflösen.

In kleinem Topf Schüssel Butter bei mittlerer Hitze schmelzen lassen. Joghurt unterrühren. Espresso  dazugeben und die Mischung gerade eben aufkochen lassen (ihr könnt das alles auch in der Mikrowelle machen).

Espresso-Guss


Sofort die heisse Flüssigkeit in die Schüssel mit dem Puderzucker giessen. Rühren, bis die Mischung glatt ist.

Den warmen Guss zügigüber den Kuchen giessen (entweder mit attraktivem Tropfmuster wie ich, oder über die gesamte Oberfläche verteilen).

Das Espresso-Icing ist eine Wonne für Kaffeeliebhaber wie mich!


 Bei Zimmertemperatur hält sich der Kuchen zugedeckt mehrere Tage lang frisch.

BANOFFEE SCONES - EINFACH UNWIDERSTEHLICH!

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Als ich auf auf ein Rezept mit dem merkwürdigen Namen "Banoffee-Pie" stiess, nahm ich an, es wäre ein traditionelles, schottisches Dessert.

Ich war dann ziemlich verblüfft, als ich bei Wikipedia las, was es mit der Altehrwürdigkeit von "Banoffee" wirklich auf sich hatte. Nix mit alter, schottischer Tradition!

Ian Dowding's Original-Banoffee-Pie
Ian Dowding, vom "The Hungry Monk"- Restaurant in Sussex/England, bastelte 1971 an einem amerikanischen Dessert-Rezept herum, das ihm etwas zu schlicht erschien.

Er kombinierte Bananen mit Toffee (Karamell) und Sahne  - die Geburtsstunde der "Banoffee-Pie"!

Die Pie mit dem, wie Dowding fand, "albernen Namen" wurde ein Riesenerfolg. Sie inspirierte nicht nur zahlreiche Nachahmer - die Wortschöpfung "Banoffee" schaffte es tatsächlich bis in die englische Sprache.

Mittlerweile wird alles als "Banoffee" bezeichnet, das sowohl nach Banane als auch nach Karamell schmeckt (oder auch nur riecht!)

Die brühmte Banoffee-Pie harrt noch des Nachbackens, denn für mein derzeitiges Strohwitwendasein schienen mir Banoffee-Scones von King Arthur Flour etwas weniger bedenklich.

Ich wollte ja schliesslich nicht gezwungen sein, eineganze Pieallein aufzuessen!

Banoffee-Scones - so lecker wie ihr berühmtes Vorbild

Wie ihr berühmtes Vorbild, wurden die Banoffee-Scones ein Riesenhit - die Geschmackskombination von Banane mit Karamell und Milchschokolade ist einfach unwiderstehlich. Oder, wie die Amerikaner sagen: "To die for" - zum Sterben gut!

Unbedingte Voraussetzung für das Gelingen der Scones ist der Reifegrad der Banane: die Schale muss bereits dunkelbraun bis schwarz aussehen, sonst schmeckt man sie nicht!!!

So dunkel muss die Schale der Banane mindestens aussehen!

Für meine Scones habe ich die Salzmenge deutlich, und den Zucker leicht reduziert. In den USA gibt es Milchschokolade-Toffee-Stückchen als Backzutat fertig zu kaufen (Hershey's Heath Bar Bits). Das ist eine Mischung aus gehackter Milchschokolade und gehackten Karamellen, die man auch leicht selbst zusammenstellen kann.

Mischung aus gehackter Milchschokolade und Toffees

BANOFFEE-SCONES  (adaptiert von King Arthur Flour)
(8 grosse oder 12 kleine Scones)

240 g Weizenmehl
114 g Vollkornweizenmehl
14 g/1 EL Backpulver
2.5 g/1/2 TL Backnatron
1/2 TL Salz
45 g Zucker
113 g eiskalte Butter, in Stücken
60 g Toffees/Karamellbonbons*, grob gehackt
68 g Milchschokolade*, grob gehackt
1 mittelgrosse überreife Banane (siehe Foto oben)
2 TL Vanilleextrakt (oder 1 P. Vanillezucker)
113 g/1/2 Cup Buttermilch oder Milch (bei Bedarf 1-2 EL mehr)

(*oder Hershey's Heath Bar Bits oder gehackte Heath Bar Schoko-Riegel - falls bei euch erhältlich)

Die Butter soll unregelmässig grosse Klumpen bilden

Mehle, Backpulver, Backnatron, Zucker (und, falls benutzt, Vanillezucker) und Salz im Blitzhacker kurz vermischen. Eiskalte Butter dazugeben und pulsieren, bis unregelmässig grosse Klumpen entstehen.

Karamell-Schokostückchen kurz untermischen. Mischung in eine mittelgrosse Schüssel umfüllen.

Feuchte Zutaten: Bananenmus, Buttermilch und Vanilleextrakt

In einer kleinen Schüssel Banane mit einer Gabel zerdrücken. Vanilleextrakt (falls benutzt) und 113 g Buttermilch (oder Milch) unterrühren. 

Feuchte Zutaten sanft unter die Mehlmischung rühren

Feuche Zutaten zur Mehlmischung geben, und mit Plastikspatel oder Holzlöffel vorsichtig unterrühren, bis sich die Zutaten halbwegs zusammenkommen, es macht nichts, wenn noch etwas Mehl in der Schüssel ist.

Die Hände mit etwas Buttermilch anfeuchten und den Teig in der Schüssel durch mehrmaliges Hochnehmen und Umdrehen sehr sanft kneten (evtl. Hände nochmal mit Buttermilch befeuchten).

Je weniger der Teig bearbeitet und je weniger extra Flüssigkeit dazugeben wird, desto besser - dann sind die Scones schön mürbe und werden nicht zäh!!!

So soll der Teig am Ende aussehen, er hält gerade eben zusammen

Teig in zwei gleiche Portionen teilen. Eine Hälfte auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche (oder Silikonmatte) geben und ein Stück Plastikfolie darüberlegen (verhindert Ankleben).

Teigplatte - man sieht noch die Butterstückchen

Teighälfte mit Hilfe der Folie sanft zu einer runden Platte (15-18 cm Durchmesser) drücken. Leicht mit einer Kuchenrolle darübergehen, um eine gleichmässige Dicke zu erzielen.

 Teigplatte in 6-8 Teile schneiden

Teigplatte in 6-8 Stücke schneiden. Teiglinge auf ein mit Backpapier (oder Silpat) belegtes Backblech legen (2 cm Abstand). Mit der zweiten Teighälfte genauso verfahren.

Scones für 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. (Ungebackene Scones können auch gut eingefroren und später gebacken werden).

Grössere und kleinere Scones auf dem Blech
Backofen auf 220°C vorheizen.

Scones auf der mittleren Schiene in 14-16 Minuten goldbraun backen (besser etwas zu kurz als zu lange, sie sollen nicht zu hart werden!)

Frischgebackene Banoffee-Scones

Nach dem Backen Scones erst 10 Minuten auf dem Blech kühlen lassen, dann zum weiteren Abkühlen auf ein Kuchengitter setzen.

AUFBEWAHRUNG
Obwohl sie am besten frisch gebacken schmecken, halten sich die Scones (in Folie eingewickelt) 1-2 Tage bei Zimmertemperatur. Ich esse sie am liebsten leicht angewärmt.

Sie lassen sich auch gut einfrieren - roh oder gebacken. Nebeneinander auf ein Schneidebrett oder Blech legen, ein paar Stunden ins Tiefkühlfach stellen, dann die gefrorenen Scones in einen Gefrierbeutel umfüllen. (Rohe Scones wie oben beschrieben backen - es wird etwas länger dauern. Gebackene Scones bei 190ºC ein paar Minuten aufbacken, bis sie warm sind).

Banoffee Scones - meine neuen Lieblings-Scones


SODA BREAD MIT BRAUNER BUTTER & ROSMARIN

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St. Patrick's Day am 17. März wird in den USA gross gefeiert. Politiker aller Schattierungen binden sich grüne Schlipse um, um ihre irisch-patriotische Gesinnung zu demonstrieren.

Restaurants offerieren Corned Beef Dinner, Bäckereien grüngesprenkelte Cupcakes, und Food-Magazine Rezepte für Kohl- und Kartoffelgerichte. Und in den Pubs fliesst das grüngefärbtes Bier in Strömen.
No Irish Need Apply (lyric sheet - female version).jpg
"No Irish Need Apply" Lied von1862

Man ist stolz auf seine irischen Vorfahren. Egal ob Uroma nun wirklich oder nur "gefühlt" aus Dublin kam - die Begeisterung für alles Irische kennt keine Grenzen.

Im 19. Jahrhundert, als besagte Uroma in den USA landete, sah es mit den Gefühlen gegenüber Iren allerdings noch ganz anders aus.

"Help Wanted - No Irish Need Apply" (Aushilfe gesucht - Iren unerwünscht) - solche Schilder zeigen, wie man damals in London und Philadelphia über die Wirtschaftsflüchtlinge dachte.

Die irischen Einwanderer waren ausserdem nicht nur arm - sie waren dazu noch katholisch!

Am liebsten hätte man die andersgläubigen Hungerleider wieder zwangsweise dahin zurückverfrachtet, wo sie hergekommen waren.

(Hm, merkwürdig - warum kommt mir das bloss so bekannt vor?)

Wie auch immer, St. Patrick's Day ist eine gute Gelegenheit, irisch-inspiriert zu backen, z. B. leckere Guinness-Cupcakes mit Bailey's Cream Frosting.

Und meine Kunden bei A&B Naturals bekommen zu diesem Anlass immer ein klassisches Irish Soda-Bread.

Classic Irish Soda Bread

Sodabrote, mit Natron statt mit Hefe getrieben, sind für deutsche Brotbäcker recht gewöhnungsbedürftig. Sie vertragen nur sanfte Behandlung, und dürfen, trotz krümeligem Widerstands, keinesfalls richtig geknetet werden, sonst gehen sie nicht auf.

Während viele Sodabrote oft eher fade sind und den Natrongeschmack nicht verleugnen können (mein klassisches Irish Soda Bread ist eine rühmliche Ausnahme) wollte ich dieses Jahr mal etwas Neues, weniger Traditionelles ausprobieren: Brown Butter Soda Bread.

Frischer Rosmarin gibt diesem Sodabrot ein feinwürziges Aroma

Braune Butter verleiht Gebäck einen feinen, nussigen Geschmack, und dieses unkonventionelle Rezept enthält ausserdem frischen Rosmarin. Die Haferflocken habe ich lieber eingeweicht (sie bleiben sonst trocken) und etwas weisses Mehl durch Vollkornweizen ersetzt.

Mein Testbrot wurde ein voller Erfolg: ein Sodabrot, das uns so gut geschmeckt hat, dass ich, die normalerweise auf langsame Reifung schwört, dieses ungewöhnliche "Brot-auf-die-Schnelle" bestimmt bald wiederbacken werde.

Man kann die braunen Butterteilchen in der Krume erkennen

IRISH SODA BREAD MIT BRAUNER BUTTER & ROSMARIN (adaptiert von "Bon Appétit")
(2 kleine Brote)

Quellstück
55 g kernige Haferflocken
55 g Buttermilch

Hauptteig
57 g Butter
400 g Weizenmehl Typ 550
55 g Vollkornweizenmehl
13 g/1 EL Zucker
2 g/1 EL frischen Rosmarin, gehackt
10 g/2 TL Backpulver
5 g/1 TL Backnatron
6 g/1 TL Salz
1.6 g/3/4 TL schwarzer Pfeffer
381 g Buttermilch (mehr zum Befeuchten der Hände)

Eiweiss, zum Bestreichen
Pfeffer, zum Bestreuen

Haferflocken in Buttermilch mindestens 1 Stunde einweichen (oder über Nacht).

Ofen auf 190ºC vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.

Butter in einem Topf mit schwerem Boden bräunen 

Butter bei mittlerer Hitze in einem Topf mit schwerem Boden bräunen, ca. 3 Minuten. Beiseite stellen.

Trockene Zutaten gut vermischen

In einer grossen Schüssel Mehle, Zucker, Rosmarin, Backpulver, Backnatron, Salz und Pfeffer mit Schneebesen gut verrühren.

Eingeweichte Haferflocken untermischen

Eingeweichte Haferflocken untermischen, dabei grössere Klumpen mit den Fingern zerkrümeln. Braune Butter darüberträufeln, grössere Klumpen ebenfalls mit den Fingern ins Mehl reiben.

Braune Butter unterrühren

Restliche Buttermilch über die Mehlmischung giessen, und mit dänischem Teigbesen oder einer Gabel rühren, bis fast alles Mehl angefeuchtet ist.

Buttermilch untermischen

Hände mit etwas Buttermilch anfeuchten. Teig in der Schüssel mehrmals sanft hochheben und umdrehen, bis er so einigermassen zusammenhält. (Hände, wenn nötig, nachbefeuchten). Teig wird klebrig und immernoch etwas krümelig sein. NICHT GLATT KNETEN!!!

Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und halbieren. Jede Hälfte mit feuchten Händen zu einem Ball formen (immer nur sanft bearbeiten), aufs vorbereitete Backblech legen und zu einem 15-cm Durchmesser Rund zurechtdrücken.

Zuletzt ein X in den Teigling schneiden

Teiglinge mit Eiweiss bestreichen und mit etwas Pfeffer bestreuen. Ein 1-cm tiefes X in jedes Brot schneiden (Messer anfeuchten).

Brot 25 Minuten lang backen, Blech zwecks gleichmässiger Bräunung umdrehen, und in weiteren 20 - 30 Minuten kräftig goldbraun backen (Innentemperatur mindestens 90ºC).

Frischgebackene Sodabrote

Sodabrote vorm Anschneiden mindestens 30 Minuten lang auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

Sodabrot schmecken natürlich besonders gut mit irischer Butter. Wir essen es auch gern getoastet, und mit jeder Art von Belag.

Zum irischen Sodabrot schmeckt irische Butter

In Plastikfolie gewickelt, hält sich Sodabrot 2 - 3 Tage bei Zimmertemperatur. Es lässt sich auch einfrieren.
 
BreadStorm Benutzer (auch der kostenlosen Version)können die Formel hier herunterladen.

BIERBRAUER-BROT MIT TRESTER

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Als ich zum erstenmal von einem Brot mit Trester - Überbleibsel vom Bierbrauen - hörte, war ich fasziniert.

Wie interessant! Aber wie, um Himmels Willen, konnte man an verbrauchtes Malz herankommen, wenn man nicht in einer Brauerei arbeitete? Ich fragte bei unseren beiden örtlichen Mikrobrauereien an, ob sie mir eine kleine Menge ihres Tresters überlassen könnten.

Die ernüchternde Antwort: der Trester geht vor die Hunde Säue. Alles wird an Schweine verfüttert - leider!

Also gab ich die Idee erstmal auf. Vor zwei Jahren fand ich dann aber einen Groupon für ein kleines Brauzubehör-Paket zum Schnäppchenpreis. Als Bierfan und neugieriger Mensch, bestellte ich es - aber dann landete der sperrige Karton im Keller, neben anderem dem Hummertopf und anderem, selten benutztem Küchenzubehör.

Es lebt! Mein Bier blubbert vor sich hin
Der beste aller Ehemänner braucht ab und zu seine Einsamkeit, um Gitarre zu spielen und seine Kompositionen aufzunehmen.

Mir selbst überlassen, holte ich das Braupaket und den Hummertopf (genau die richtige Grösse für das Malz) aus der Versenkung, und machte, mit Thermometer bewaffnet, einen Rundgang durchs Haus.

Unser Gästezimmerschrank erwies sich als ideale Umgebung zur Biergärung: kühl, aber nicht kalt, Und dunkel.

Als ich die Packungen mit gemälzter Gerste betrachtete, kam mir die Erleuchtung: hier war nicht nur die Basis für meinen ersten Bierbrauversuch, sondern endlich auch die Quelle für Trester.

In Gedanken sah ich uns mein ureigenes Pale Ale trinken, und dazu ein Brot aus recyceltem Trester essen.

Ob das Bier trinkbar ist oder nicht, weiss ich noch nicht. Sein Vorläufer blubbert in Gesellschaft unserer Winterstiefel noch leise im Schrank vor sich hin.

Viele meiner Brotschöpfungen basieren auf Porridge-Broten à la Tartine, die ich mir aus allen möglichen Körner/Nuss/Saaten-Kombinationen zusammenbastele, wie z.B. dem eichhörnchenfreundlichen Eichelbrot.

In meinem Bierbrauer-Brot habe ich, neben Vollkornweizen, eine gute Menge Trester verarbeitet. Es ist ein sehr wohlschmeckender, herzhafter Laib darausgeworden - die frischgebackene Brauerin und ihr Eheliebster waren begeistert. Ich werde es ganz sicher wiederbacken.

Und eine grosse Plastiktüte mit Trester harrt im Gefrierfach weiterer Recycling-Abenteuer!

Trester - Gerstenmalz vom Bierbrauen


BIERBRAUER-BROT

Sauerteig
10 g/1/2 EL sehr aktives Anstellgut (am Vortag zweimal aufgefrischt)
50 g Weizenmehl Typ 550
50 g Vollkornweizenmehl
100 g Wasser (26-29ºC)

Hauptteig
350 g Weizenmehl Typ 550
150 g Vollkornweizenmehl
35 g gemahlene Weizenkeime
430 g Wasser
210 g Sauerteig (aller)
15 g Salz
250 g Trester (verbrauchtes Malz vom Bierbrauen - es soll nicht getrocknet sein!)

Topping
Getreideflocken, Schrot, Kleie oder Saaten (ich habe Gerstenflocken genommen)

Positiver Schwimmtest - der Sauerteig steigt an die Oberfläche

1. TAG
6:00 - 8:00 Uhr: Sauerteig mixen. Je nach Raumtemperatur und Aktivität, 4 - 8 Stunden oder so lange reifen lassen, bis der Schwimmtest positiv ausfällt (ein Löffel vom Starter soll im Wasser an die Oberfläche steigen).

Mehle und Weizenkeime vermischen
Starter im Wasser auflösen

In einer mittelgrossen Schüssel Mehle und Weizenkeime miteinander vermischen (Schneebesen). In einer grossen Schüssel Sauerteig mit 400 g von der Wassermenge verrühren, bis er sich aufgelöst hat.

Teig mischen - ich nehme den praktischen dänischen Teigrührer

Mehlmischung in die Schüssel mit dem aufgelösten Sauerteig geben und solange mischen (dänischer Teigrührer oder per Hand), bis alles Mehl durchfeuchet ist. Zugedeckt 30 Minuten lang bei warmer Zimmertemperatur ruhen lassen (Autolyse).

 Teig mehrmals falten und kneifen, um das Salz einzuarbeiten

Salz und restliches, lauwarmes Wasser darüber geben. Durch mehrfaches Falten und Kneifen einarbeiten (wie hier beim Einkorn-Haselnuss-Levain beschrieben). Zugedeckt 30 Minuten lang ruhen lassen.

Trester während des 2. Mal Faltens einarbeiten

Nun Trester zum Teig geben. Erneut mit nassen Händen den Teig mehrmals falten und kneifen (wie beim Einkorn-Haselnuss-Levain beschrieben), bis der Trester weitgehend eingearbeitet ist.

Teig auf die Arbeitsfläche geben

Teig weitere 2 1/2 Stunden lang reifen lassen, dabei 5 x in 30-minütigen Abständen strecken und falten. Das Volumen soll sich um 20-30% vergrössern (falls nicht, weitere 30 - 60 Minuten ruhen lassen).

Mit eingefettem Teigschaber oder -abstecher zu einem straffen Rund vorformen

Arbeitsfläche zur Hälfte mit Mehl bestäuben, die andere Hälfte freilassen. Teig auf den bemehlten Bereich legen und leicht mit Mehl bestreuen.  Zu einem straffen Rund vorformen. Dazu mit einem eingefetteten Teigschaber (oder Teigabstecher) kreisförmig schräg unter den Teigrand herumfahren, um dadurch Oberflächenspannung zu erzeugen.

Vorbereiteter Gärkorb (hier mit Körnermischung bestreut)

Oberfläche des Teiglings wieder mit Mehl bestreuen, mit der umgestülpten Schüssel zudecken und  20 - 30 Minuten lang ruhen lassen.

Gärkörbchen grosszügig mit Mehl ausstreuen (eine 50/50-Mischung aus Weizen- und Reismehl verhindert Ankleben besonders gut). Boden dicht mit Getreideflocken (oder anderem Topping) bestreuen (sieht nicht nur attraktiv aus, sondern verhindert ebenfalls das Klebenbleiben).

Erst alle vier Seiten zur Mitte falten

Teigling mit eingefettetem Teigabstecher umdrehen, sodass die bemehlte Seite unten ist. Mit bemehlten Händen erst das untere Ende zu einem Drittel nach oben falten, dann beide Seiten zur Mitte hin falten, sodass ein längliches Oval entsteht.

Nun das obere Ende zur Mitte hinfalten, und zuletzt das untere Ende wieder nach oben und über die Naht falten, sodass ein geschlossenes Päckchen entsteht. Teigpaket so umdrehen, dass es mit der Naht nach unten auf dem unbemehlten Teil der Arbeitsfläche liegt.

Geformter Teigling

Mit bemehlen Händen den Teigball rotieren und gleichzeitig an dich heranziehen, damit er straff wird.

Laib mit der Naht nach oben ins vorbereitete Gärkörbchen legen. Mit Mehl bestäuben, gut abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen. (Späteres Aufwärmen nicht nötig!)

Teig im Körbchen

2. TAG
Ofen (falls möglich) auf 260ºC vorheizen, dabei grossen gusseisernen Topf (mit Deckel) auf der mittleren Schiene stellen.

Eine Papierschlinge macht den Transport des Brotes in den sehr heissen Topf einfach - und vor allem schmerzlos! Dafür ein grosses Stück Pergament- oder Backpapier auf die Arbeitsfläche legen und Schere, Lamé oder scharfes Messer, sowie Backpinsel bereithalten.

So wird das Brot für den Transport in den Topf vorbereitet (Foto: Eichelbrot)

Brot mit energischem Klaps des Gärkörbchen auf die papierbelegte Arbeitsfläche auskippen. Papier um den Laib herum zurechtschneiden, dabei zwei breite Streifen als Handgriffe stehen lassen (siehe Foto - dadurch kann das überstehendes Papier keine Falten werfen, die sich in den Teig eindrücken).

Überschüssiges Mehl und Flocken vom Papier bürsten (damit du nachher nicht eine Menge verbranntes Mehl im Topf findest). Brot nach Wunsch einschneiden.

Die Papierschlinge macht den Transport in den Topf einfach und schmerzlos

Heissen Topf aus dem Ofen nehmen, Deckel entfernen - ich lege immer einen Ofenhandschuh drauf, damit ich in der Eile nicht vergesse, wie superheiss er ist: schmerzhafte Erfahrung macht klug! Brot mit Papierschlinge in den Topf befördern. Deckel drauf und Topf in den Ofen stellen.

Brot 20 Minuten lang backen, dann Temperatur auf 230ºC reduzieren und 10 Minuten weiterbacken. Deckel entfernen, und weitere 20 - 25 Minuten oder so lange backen, bis das Brot schön braun ist und die Innentemperatur mindestens 93ºC beträgt.

Frischgebackenes Bierbrauer-Brot







RHABARBER-UPSIDE-DOWN-CAKE - UMGEKEHRT WIRD EIN KUCHEN DARAUS

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Amerikaner lieben Upside-Down-Cakes. Bei diesem Gebäck werden die Früchte nicht, wie bei den meisten Obstkuchen, auf dem Teig angeordnet, sondern der Teig wird ûber der Obstschicht verteilt.

Nach dem Backen wird der Kuchen kopfüber ("upside-down") auf eine Platte gestürzt, sodass sich nun die Obstschicht obenauf befindet.

Man kann dafür alle möglichen Früchten verwenden, am bekanntesten ist die Ananas-Version, (Pineapple-Upside-Down-Cake). Mit Äpfeln haben wir die amerikanische Version einer Tarte Tatin.

Ich liebe Rhabarberschorle!
Als grosser Rhabarberfan verarbeitete ich ihn in allen möglichen Gebäcken, und koche ausserdem Sirup für Rhabarber-Schorle (die es in den USA leider nicht gibt).

Die NY Times, immer eine Quelle für gute Rezepte, offerierte einen Rhabarber-Upside-Down-Kuchen, der mir besonders interessant erschien.

Mit braunem Zucker und reichlich Zitrone -  da ist der Erfolg ja schon beinahe sicher!

Die Zubereitung braucht zwar etwas Zeit, aber die Mühe lohnt sich aber wirklich!

Der Rhabarber-Upside-Down-Cake - ich habe nur den Zucker etwas reduziert - ist ein überaus saftiger, leckerer Kuchen, der auch nach drei Tagen (bei relativ warmen Temperaturen in unserer Küche) noch gut schmeckt.

Wie alle Upside-Down-Kuchen würde er zwar wohl keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, er sieht etwas murkelig aus, aber der Geschmack hat auf jeden Fall eine Prämie verdient!

Rhabarber in unserem Garten - er muss noch ein bisschen wachsen!

Ich schrumpfe meine Kuchen meist auf Miniaturformat - wir haben ja nur noch einen 2-Personen-Haushalt - daher habe ich das Rezept für einen grossen und einen kleinen Kuchen angegeben.

RHABARBER-UPSIDE-DOWN-CAKE (adaptiert von der NY Times)

23-cm Kuchen                                                                                      18-cm Mini-Kuchen
283 g (57 + 226 g)                  Butter (Zimmertemperatur)                     175 g (35 g + 140 g)
680 g                            Rhabarber, in 1-cm Würfel geschnitten             425 g           
6 g/2 TL                                  Maisstärke (Mondamin)                           3.7 g
275 g                                               weisser Zucker                               170 g                               
110 g                                               brauner Zucker                                 65 g
240 g                                           Weizenmehl Typ 405                          150 g
6 g/1 ¼ TL                                        Backpulver                                     3.9 g
3 g/½ TL                                                 Salz                                          1.8 g/1/4 TL                  
1 Zitrone                                abgeriebene Zitronenschale                      3/4 Zitrone              
1 TL                                                Vanilleextrakt*                                   2.5 g/1/2 + 1/8 TL               200 g/4 Stück                                      Eier Kl. M                                    125 g
77 g                                                    saure Sahne                                   48 g
2 TL                                                   Zitronensaft                                    1 1/4 TL

*) bei Vanillezucker die doppelte Menge nehmen

Den Boden einer 23-cm (oder 18-cm) Springform mit Backpapier auslegen. Papier und Seiten der Form mit Butter einfetten. Boden mit einer doppelten Schicht Alufolie umwickeln und die Springform auf ein eingefettetes Backblech stellen.

Rhabarberstücke mit Zucker und Stärke vermischen

Rhabarber, Maisstärke und 100 g (60 g) vom weissen Zucker in einer Schüssel gut vermischen.

Die trockenen Zutaten vermischt man am besten mit dem Schneebesen

In einer kleinen Schüssel Mehl, Backpulver und Salz gut verrühren.

Braunen Zucker mit Butter erhitzen

In einem Topf braunen Zucker mit 57 g (35 g) Butter bei mittlerer Hitze erhitzen, dabei ständig mit dem Schneebesen rühren, bis die Masse glatt ist und Blasen wirft (ca. 2 Minuten).

Backofen auf 160ºC vorheizen.

Zitronenschale mit Zucker verreiben und vermischen

In einer kleinen Schüssel Zitronenschale mit dem restlichen weissen Zucker (175 g bzw. 110 g) verreiben und gut vermischen.

Restliche 226 g (140 g) Butter mit dem Handrührgerät 2 Minuten lang schlagen. Zitronenzucker dazugeben und auf mittelhoher Stufe rühren, bis die Mischung hell und fluffig rühren (Schüsselwand zwischendrin herunterschaben).

Nach Zugabe des Zitronensaft sieht die Masse erstmal geronnen aus

Vanille unterrühren. Eier nacheinander dazugeben, nach jeder Zugabe gründlich mixen. Saure Sahne untermischen, dann Zitronensaft (keine Sorge, wenn die Masse geronnen aussieht!)

Mehlmischung portionsweise unterrühren

Auf niedriger Stufe Mehlmischung in kleinen Portionen dazugeben und gut vermischen (Schüsselwände zwischendrin herunterschaben).

Rhabarberstücke gleichmässig auf der Zuckermasse verteilen

 Braune Zuckermasse in die Springform füllen, dann den Rhabarber mit allem Saft darauf verteilen. Teig gleichmässig darüberlöffeln, sodass die Rhabarberschicht bedeckt ist.

Als letztes Teig darüber verstreichen

Kuchen in der Mitte des Ofens ca. 75 Minuten, bis sich die Oberfläche fest anfühlt und keine grossen, feuchten Krümel mehr an einer eingestochenen Nadel festkleben.

So kommt der Kuchen aus dem Ofen

Kuchen 15 Minuten lang in der Form abkühlen lassen, dann den Rand mit einem Messer lockern, eine Platte darauflegen und den Kuchen stürzen (wichtig: dafür muss der Upside-Down-Cake noch warm sein, sonst bleibt er kleben!)

Unterseite zuoberst: der Upside-Down-Cake

Der Kuchen schmeckt warm oder bei Zimmertemperatur, und hält sich, abgedeckt, bis zu drei Tagen (Zimmertemperatur).

Bar Harbor im Frühling



100% URGETREIDEBROT MIT EMMER, EINKORN, BUCHWEIZEN & TRESTER

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(pending)




















Die Juni-Challenge von Monthly Grain Champs and PPG Baker interessierte mich, weil jeder Teilnehmer ein Brot backen sollte, das nur aus 3 Zutaten bestand: Urgetreide, Wasser und Salz (Hefe, ob wild oder nicht, wurde wohl vorausgesetzt).

Emmer und Einkorn kaufe ich im Grosshandel, und im Tiefkühlschrank harrt ein grosser Beutel mit Gerstenmalz (Trester), Überbleibsel meines ersten Bierbrauversuchs, auf passende Verwendung. Dazu etwas Buchweizenmehl für eine kräftigere Note - das sollten die Zutaten für mein Urgetreidebrot sein.

Gerstenmalz von meinem ersten Bierbrauversuch
Die zwei Urweizensorten Emmer und Einkorn enthalten sehr viel weniger Kleber als moderner Weizen. Buchweizen, als Pseudogetreide, ist sowieso glutenfrei.

Daher war mir klar, dass mein Urgetreideteig nur behutsam bearbeitet - und keinesfalls rigoros geknetet werden durfte.

Anstattdessen war langsame Entwicklung und langes Fermentieren angesagt.

Der Schmortopf ist bekanntlich Hobbybäckers Freund und Helfer, wenn ein Brot nicht nur problemlos bedampft, sondern auch hemmungsloser Ausbreitung Einhalt geboten werden soll.

Da mein Topf relativ gross ist, gelang letzteres nur bedingt. Mein Urgetreidebrot ist etwas in die Breite gegangen, hat aber für ein glutenarmes Brot eine schön offene Krume.

Und schmecken tut es wirklich ganz hervorragend!

Ein bisschen in die Breite gegangen, schmeckt aber prima!

100% URGETREIDEBROT MIT EMMER, EINKORN, BUCHWEIZEN & TRESTER

Starter
20 g sehr aktives Anstellgut (TA 200) (am Vortag 2 x aufgefrischt)
40 g Emmermehl
40 g Wasser (30ºC)

Hauptteig
100 g Starter (aller)
185 g Emmermehl (vorzugsweise frischgemahlen)
200 g Einkornmehl (vorzugsweise frischgemahlen)
  25 g Buchweizenmehl
  90 g Trester (verbrauchtes Gerstenmalz vom Bierbrauen)
350 g Wasser (geteilt)
    7 g Meersalz

Buchweizenkörner oder Urgetreideflocken zum Ausstreuen des Gärkörbchens

So sieht ein quicklebendiger Starter aus
1. TAG
Morgens: Alle Starterzutaten gut vermischen. Zugedeckt 6 - 8 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen, bis er aufgepufft aussieht und sich Blasen an der Oberfläche zeigen.
  
Nachmittags: In grosser Schüssel den Starter in 300 g Wasser auflösen (Schneebesen). Emmer-, Einkorn- und Buchweizenmehl gut vermischen. Mehlmischung zum aufgelösten Sauerteig geben und mit einem dänischen Teigrührer (oder Holzlöffel) rühren, bis alles Mehl durchfeuchtet ist.

Mit dem dänischen Teigrührer geht das Mischen ruckzuck

Teig 30 Minuten ruhen lassen. Salz zusammen mit den restlichen 50 g Wasser dazugeben. Durch Kneifen und Falten (wie hier beschrieben) untermischen. Teig 20 Minuten lang ruhen lassen, er wird sehr weich und klebrig sein.

Trester über den Teig streuen und ebenfalls durch Kneifen und Falten einarbeiten. Teig in 20-minütigen Abständen in der Schüssel dreimal falten, er wird glatter aussehen, aber nach wie vor weich und klebrig sein.

Teig nach Einarbeiten des Gerstenmalz: zottig

Nach dem 3. Mal Falten sieht der Teig deutlich glatter aus

Gärkörbchen sehr gut bemehlen (Mischung aus 50% Reismehl/50%Weizenmehl) und den Boden mit Buchweizen oder Urgetreideflocken ausstreuen (sieht gut aus und verhindert Ankleben).

Bemehlter und mit Buchweizen ausgestreuter Gärkorb

Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben. Mit bemehlten Händen von allen Seiten zur Mitte hinfalten, so dass ein runder Laib entsteht.

Teigling mit der Naht nach oben in den vorbereiteten Gärkorb legen. Oberfläche bemehlen. Gut zugedeckt über Nacht (12 - 16 Stunden) in den Kühlschrank stellen (kein Aufwärmen nötig!)

Der Teig ist etwas aufgepufft, hat sich aber im Volumen nicht sehr vergrössert

2. TAG
Backofen auf 230º vorheizen, dabei gusseisernen Schmortopf (mit Deckel) zum Aufheizen mit hineinstellen.

Brot aus dem Gärkorb auf ein grosses Stück Backpapier stürzen. Papier zu einer Schlinge (mit zwei langen Enden als Handgriffen) zurechtschneiden (siehe Foto). Nach Belieben einschneiden.

Gleich geht das Brot in den Ofen

Topf aus dem Ofen herausnehmen. Deckel abheben (ich lasse einen Ofenhandschuh darauf liegen, damit ich nicht vergesse, wie heiss er ist).

Brot mit Hilfe der Papierschlinge in den heissen Topf heben. Deckel drauf, und in den Ofen stellen.

40 Minuten lang backen, dann Deckel entfernen, und Brot in weiteren ca. 10 Minuten fertigbacken (Innentemperatur mindestens 93ºC).

Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.


EI = EGG = EG(G)AL? - EUROPÄISCH-AMERIKANISCHE "EIER-ÜBERSETZUNG"

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Als ich in in die USA übersiedelte, wunderte ich mich, dass in amerikanischen Rezepten immer von grossen, "large" Eiern die Rede ist, während das typische deutsche Rezept-Ei "Gewichtsklasse M" entspricht (mittelgross).

Nun ist zwar sprichwörtlich alles in den USA grösser (von Donald Trumps Händen mal abgesehen), aber das schien mir doch irgendwie sonderbar. Warum sollten in amerikanischen Rezepten durchweg grössere Eier als in Europa verwendet werden?

Durch meine Erfahrungen mit amerikanischen Mehltypen und Milchprodukten schlaugeworden, wollte ich nicht mehr einfach unbedarft annehmen, dass ein "large Egg" einem grossen deutschen Ei (Kl. L) entspricht.

Und siehe da: auch in punkto Eiern tragen die Amis dicker auf!

Das typische amerikanische Rezept-Ei ist "large" - aber nur mittelgross!

        EU-STANDARD                                                    US-STANDARD  

Klasse      Gewicht pro Ei                                 Klasse       Mindestgewicht pro Ei
XL             73 g oder mehr                                  Jumbo                   70.9 g (30 oz)
L                       63 - 73                                        Extra Large           63.8 g (27 oz)
M                      53 - 63                                        Large                    56.7 g (24 oz)
S                 53 g oder weniger                             Medium                49.6 g (21 oz)
                                                                             Small                    42.5 g (18 oz)


Okay, ein amerikanisches grosses (large) Standard-Ei entspricht also einem europäischen mittleren Ei der Gewichtsklasse M. Oder?

So einfach ist das nun wieder auch nicht, denn wenn ich die (überaus hilfreiche!)
Backzutaten-Gewichtstabelle der NY Bakers zu Rate ziehe, die auf Angaben des US-Landwirtschaftsministerium beruht, wiegt ein normales "large" Ei nur 50 Gramm, also beinahe 7 g weniger.

Dieses abgerundete 50-Gramm-Ei legen auch amerikanische Zeitschriften und Foodie-Magazine ihren Rezepten zu Grunde.

Beim Frühstück ist es egal, ob die Spiegeleier dem US-Standard entsprechen

Was demjenigen, der es zum Frühstück in die Pfanne haut, sicher völlig egal ist!

Wichtig werden diese kleinen Unterschiede nur dann, wenn mit halben oder Bruchteilen von Eiern gearbeitet wird.

Wenn ich einen grossen Kuchen für eine kleine Form umrechnen will - schliesslich sind wir ja nur noch zu zweit - und das praktische Kuchenform-Umrechnungs-Tool von Keikos Cakes benutze - muss ich das Gewicht jeder Zutat kennen.

Bei Miniversionen von feinem Gebäck, wie dem Rhabarber-Upside-Down Cake, der Böhmischen Nusstorte oder dem Hummingbird Cake  kann ein Unterschied im Eiergehalt das Backergebnis durchaus beeinflussen.

Hummingbird Cake im Kleinformat

Früher hätte ich einfach für 1/2 Ei entweder nur das Eigelb oder das Eiweiss genommen. Ein Zuviel an Eigelb macht den Teig aber zäh und trocken.

Und nachdem ich in einmal ein vermeintlich gesünderes (weil cholesterinarmes) Nur-Eiweiss-Rührei genossen hatte, wusste ich, warum man ein Ei so lieber nicht halbieren sollte: das weisse Rührei war nämlich ausgesprochen fade!

Und wie teilt man nun ein Ei? Ganz einfach: in eine Tasse aufschlagen, mit der Gabel gut verrühren und dann die gewünschte Menge abwiegen.

Ale Crust Potato Pasties - Bierteigtaschen mit Kartoffelfüllung

Den Rest könnt ihr dann zum nächsten Rührei geben oder als Eistreiche für ein anderes Gebäck, wie die leckeren Ale Crust Potato Pasties - Bierteigtaschen mit Kartoffelfüllung, benutzen.

SOMMERLICHE ZITRONEN-DONUTS AUS DEM OFEN

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Ich liebe Donuts.

Aber nicht das übersüsse, teigige Zeug von Dunkin Donuts, sondern die frischgebackenen, saftigen Donuts von The Holy Donut in Portland/ME.

Sonderbarerweise kennt unser Auto den Weg zu beiden Filialen genau, und lotst mich von ganz allein dorthin. Und dann bin ich natürlich gezwungen, eine Tüte voll köstlicher, buntglasierter Donuts zu erstehen.

Eine meiner Lieblingssorten im Sommer sind Fresh Lemon Donuts, mit frischgepresstem Zitronensaft. Leider kenne ich das Originalrezept der heiligen (oder löchrigen) Donut-Bäckerei nicht, und ich schrecke derzeit noch vor der Ölverschwendung einer Friteuse zurück.

Umso mehr war ich von diesen herrlich saftigen Zitronen-Donuts aus dem Ofen begeistert, die ich auf The Corner Kitchen Blog fand. Nicht nur der Teig ist sehr zitronig - als Tüpfelchen auf dem i haben die Donuts auch noch einen Zitronenguss - eben Double Lemon Glazed Donuts.

Blog-Event CXXXIII - World Wide Summerfood (Einsendeschluss 15. August 2017)

Diese sommerlichen Donuts sind mir gleich eingefallen, als ich den Aufruf zu Zorras neuesten Blog-Event: World Wide Summerfood - Sommerklassiker aus aller Welt sah (den diesmal Birgit von Backen mit Leidenschaft ausrichtet).

Ich nehme kaltgepresstes Olivenöl für den Teig (nein, es schmeckt nicht vor!) Ihr könnt aber, wie im Originalrezept, natürlich auch ein neutrales Pflanzenöl benutzen. Den Zucker und besonders das Salz habe ich leicht reduziert.

Zitronensaft und Olivenöl machen den Teig besonders saftig

DOUBLE LEMON GLAZED DONUTS (adaptiert von The Corner Kitchen Blog)
(6 Donuts)

Donuts
81 g Weizenmehl
50 g Zucker
1/4 TL Backnatron
1 Msp Salz
67 g/80 ml kaltgepresstes Olivenöl (oder ein anderes Pflanzenöl)
70 g Buttermilch
1/2 Ei (ca. 26 g)
2 TL Bio-Zitronensaft
2 TL abgeriebene Bio-Zitronenschale
1/4 TL Vanilleextrakt (oder 1/2 TL Vanillezucker)

Guss
120 g Puderzucker
1/2 EL abgriebene Bio-Zitronenschale
1 EL Bio-Zitronensaft
1 EL Milch

Ofen auf 180ºCº vorheizen. 6 Mulden eines Donutblechs einfetten.

Mehl, Zucker, Backnatron und Salz mit dem Schneebesen in einer Schüssel gut vermischen. Eine Mulde in die Mitte der Mehlmischung drücken.

Alles zu einem glatten Teig verrühren

Öl, Buttermilch, Ei, Zitronensaft und -schale und Vanille in einer kleinen Schüssel verquirlen. In die Mehlmulde giessen und alles zu einem glatten Teig verrühren.

Teig in einen Gefrierbeutel füllen. Eine Ecke abschneiden und durch die Öffnung den Teig in die Vertiefungen des vorbereiteten Donutblechs drücken (etwa zu 3/4 füllen).

Mulden des Donutblechs zu 3/4 füllen

Donuts in der Ofenmitte ca. 13-15 Minuten backen, bis sie hellgoldene Farbe angenommen haben, und keine Krümel mehr an einer eingestochenen Nadel hängenbleiben. 

So hellgolden sollen die Donuts aussehen

Donuts im Blech 5 Minuten lang abkühlen lassen, dann auf ein Kuchengitter stürzen und völlig auskühlen lassen. Falls nötig, die Donut-Löcher mit einem kleinen scharfen Messer etwas "nacharbeiten".

Für den Guss Puderzucker, Zitronenschale und -saft und Milch glattrühren. Falls nötig, teelöffelweise mit einem bisschen mehr Milch verdünnen.

Abgekühlte Donuts mit der Oberseite in den Guss tauchen und zurück aufs Kuchengitter legen, bis der Guss fest ist.

Guten Appetit!




SOLAR ECLIPSE BREAD - DAS BROT ZUR SONNENFINSTERNIS

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Anfang August hatte jemand im Fresh Loaf Hobbybäckerforum die Idee, anlässlich der bevorstehenden totalen Sonnenfinsternis in den USA ein besonderes Brot zu kreieren. Gepackt vom astronomischem Ehrgeiz, fing ich an, über eine Umsetzung nachzudenken.

Einfach ein neues Brot? Wo blieb da der Bezug zur Sonnenfinsternis?

Ein zweifarbiger Teig? Vom Geschmack eines marmorierten Brot mit hellem und dunklen Roggenmehl, das ich einmal gebacken hatte, war ich nicht besonders begeistert gewesen.

Tintenfischtinte zum Schwarzfärben? Nicht mein Fall!

Blieb nur noch eine zweifarbige Dekoration. Schwarze und weisse Sesamsaat habe ich immer vorrätig. Nun musste nur noch ein passendes Rezept her. Es durfte kein Laib sein, dessen hohes Aufgehen unschöne Risse im aufgestreuten Muster verursachen würde

Also eher ein flaches Brot, das in die Breite geht.

In Dietmar Kappl's Fladenbrot fand ich ein gutes Ausgangsrezept, das ich entsprechend meinen Vorstellungen änderte: kein Poolish, sondern lange Teigführung über Nacht im Kühlschrank. Vorteile: Verkürzung der aktiven Teigbearbeitung, weniger Wartezeiten mit Anwesenheitspflicht und weniger Hefe.

Dafür ein bisschen mehr Anstellgut, und etwas Vollkornmehl (ich habe Roggen und Emmer ausprobiert - beides schmeckte sehr gut).

Für die Darstellung der Sonnenfinsternis brauchte ich einen ringförmigen Gegenstand, mit dem ich den Mondumriss in den Teig drücken konnte. Ein grosser Joghurtbecher hatte mit etwa 12 Zentimetern genau den richtigen Durchmesser.

Wir waren so begeistert von meinem knusprig-nussigem Sonnenfinsternisbrot, dass ich es zwei Tage gleich nochmal später für meine Kunden bei A&B Naturals gebacken habe. 

Für meine Kunden gleich nochmal gebacken: Solar Eclipse Bread

SOLAR ECLIPSE BREAD  (adaptiert von Dietmar Kappl)
(3 kleine Brote von ca. 300 g)

Sauerteig
25 g Weizenmehl Typ 550
25 g Emmermehl (oder anderes Vollkornmehl eurer Wahl)
50 g Wasser (je nach herrschender Temperatur lauwarm oder kalt)
10 g Anstellgut (TA 200), am Vortag aufgefrischt und aktiv

Hauptteig
110 g Sauerteig
400 g Weizenmehl Typ 550
50 g Emmermehl (oder anderes Vollkornmehl)
325 g Wasser, lauwarm
15 g Olivenöl
10 g Salz
1.5 g Trockenhefe (oder 4.5 g frische Hefe)

Dekoration
weisse und schwarze Sesamsaat, zum Bestreuen (anstatt schwarzem Sesam kann man auch Mohnsaat nehmen)

Extra Zubehör: Glas oder Plastikbecher mit ca. 11-12 cm Durchmesser (z.B. leerer Milchproduktcontainer) zum Eindrücken des Mondumrisses).

1. TAG
Morgens: Zutaten für den Sauerteig mischen. Zugedeckt ca. 4-6 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen, bis die Oberfläche vereinzelte kleine Bläschen zeigt, und ein Teelöffel Teig im Wasser an die Oberfläche steigt (Schwimmtest).

In der Ankarsrum ist der Teig schnell geknetet

Für den Hauptteig alle Zutaten ca. 1 Minute auf niedriger Stufe mischen, bis alles Mehl durchfeuchtet ist. 1 Minute auf mittlerer Stufe kneten, 10 Minuten ruhen lassen (Autolyse), dann 3-4 Minuten weiterkneten, bis der Teig sich von der Schüsselwand (oder, bei der Ankarsrum, von der Knetwalze) zurückzieht (er wird weich und klebrig sein).

Teig mit nassem Teigschaber rundherum vom Rand zur Mitte hin falten

Teig in eine leicht eingeölte Schüssel umfüllen. Mit nassen (oder eingeöltem) Teigschaber rundherum vom Rand zur Mitte hin falten (ca. 8x).

10 Minuten ruhen lassen, dann den Faltvorgang 2-3 Mal in 10-minütigen Abständen wiederholen, bis der Teig genügend Elastizität entwickelt hat und dem Falten vermehrten Widerstand entgegensetzt. Er wird immer noch leicht klebrig sein.

Schüssel mit Plastikfolie gut abdecken und Teig über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Nach 2 Mal Falten sieht der Teig schon sehr glatt aus

2. TAG
Ofen auf 250ºC vorheizen (mit Dampfgefäss).

Kalten Teig (er wird immer noch leicht kleben) auf leicht bemehlte Arbeitsfläche geben, mit etwas Mehl bestäuben und in 3 gleiche Stücke teilen (um die 304 g). Zu runden Laiben formen.

In drei gleiche Teile teilen und zu runden Laiben formen

Teiglinge mit der Naht nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit Backspray einspühen, mit Plastikfolie abdecken (oder anstattdessen Folie einfetten)  und ca. 45 Minuten lang ruhen lassen, bis sie etwas aufgepufft aussehen und eine eingedrückte Delle sichtbar bleibt.

Der "Mondumriss" muss tief in die Teiglinge eingedrückt werden

Zum Eindrücken der Ringform Rand des Glases oder Plastikcontainers leicht einölen. Tief (fast bis zum Boden) in die Teiglinge drücken (dabei werden die Brote breiter und flacher).

Ich habe versucht, verschiedene "Phasen der Sonnenfinsternis" zu gestalten

Teiglinge mit Wasser besprühen. Mit einem Teelöffel vorsichtig schwarzen Sesam (Mondschatten) und weissen Sesam (Sonne) aufstreuen.

Brote auf der mittleren Schiene im Ofen mit Dampf 10 Minuten lang backen. Dampfgefäss entfernen und Temperatur auf 230ºC reduzieren. In weiteren ca. 10 - 13 Minuten goldbraun ausbacken (Innentemperatur mindestens 93ºC).

Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. (Die Brote lassen sich auch gut einfrieren: individuell in Plastikfolie eingewickelt in Gefrierbeutel. Bei Zimmertemperatur auftauen lassen, mit Wasser besprühen und bei 190ºC aufbacken.)

Brotgewordene Phasen einer Sonnenfinsternis

Und hier noch die passende Musik zur Total Eclipse:

POLNISCHES KARTOFFELBROT - EIN LIEBLINGSBROT ZUM WORLD BREAD DAY 2017

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Mein Freund, Stanley Ginsberg, der als "The Rye Baker" amerikanische Bäcker für europäische Roggenbrote begeistert, hat vor einigen Jahren schon ein bemerkenswertes Backbuch veröffentlicht: "Inside the Jewish Bakery".

Die "Rezepte und Erinnerungen von Goldenen Zeitalter Jüdischer Backkunst" enthalten nicht nur viele wunderbare Gebäcke, sondern auch interessante Einzelheiten über das Leben jüdischer Gemeinden in Europa und den USA.

Ich war damals eine der Testbäckerinnen. Eins meiner Testrezepte war das Polnische Kartoffelbrot (jiddisch: Poylner Kartoffelbroyt) - mit seinem ungewöhnlich hohen Kartoffelgehalt ein faszinierendes Brot, aber, wie ich bald merkte, in seiner Herstellung etwas für unerschrockene Seelen.

Meine ersten Post-It-Notizen zum Rezept

Ich hatte Schwierigkeiten, die Wasserzugabe richtig einzuschätzen, dazu kam Stanleys düstere Warnung, den klebrigen Teig auf keinen Fall mit mehr Mehl gefügig zu machen, sonst würde ein Ziegelstein daraus werden.

Verzagt notierte ich: "kein Formen möglich".

Irgendwie ist es mir dann aber doch gelungen, den klebrigen Blob in die Backform zu befördern, sonst hätte ich später nicht enthusiastisch urteilen können: "ausgezeichneter Geschmack!"

Damals hatte ich noch keinerlei Erfahrung mit Klebeteigen. Inzwischen weiss ich besser, wie man ihnen zu Leibe rückt - das extra Mehl gehört auf die Arbeitsfläche, unter den Teig, nicht in ihnhinein!

Das Kartoffelbrot schmeckt getoastet besonders lecker

Die Klebrigkeit kommt übrigens nicht so sehr von der zugegebenen Wassermenge, sondern von den vielen Kartoffeln. Deswegen verarbeite ich den Teig auch nicht mit Strecken und Falten. 

Der hervorragende Geschmack hat mich aber angespornt, das leckere Kartoffelbrot immer wieder zu backen, und dabei am Rezept ein bisschen herumzubasteln, vor allem nicht alles Wasser auf einmal zum Teig zu geben, sondern etwas davon zurückzuhalten, und erst allmählich während des Knetens hineinzugiessen.

Ich freue mich über die Gelegenheit, dieses Lieblingsbrot anlässlich von Zorras World Bread Day 2017 meinen deutschen Freunden vorstellen zu können. 

Dank des hohen Kartoffelgehalts herrlich saftig

POLNISCHES KARTOFFELBROT (nach Stanley Ginsberg: "Inside the Jewish Bakery")

227 g mehligkochende Kartoffeln, geschält*) und in Stücke geschnitten
170 g Kartoffelkochwasser
4 g Trockenhefe (oder 12 g Frischhefe)
285 g Weizenmehl Typ 1050
9 g Salz
Pflanzenöl zum Bestreichen

*) amerikanische Kartoffeln haben dünnere Schalen als deutsche, ich brauche meine Kartoffeln daher nicht unbedingt zu schälen

Gekochte Kartoffeln abtropfen lassen und das Kochwasser auffangen

1. TAG
Kartoffeln in ca. 1/2 Liter Wasser weichkochen. Abtropfen lassen, dabei Kochwasser auffangen und 170 g davon abmessen. Kartoffeln stampfen. Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.

Unsere Mainer Kartoffeln brauche ich nicht zu schälen

Für den Teig Kartoffeln, Mehl, Hefe und 150 g vom Kochwasser auf niedriger Stufe mischen, bis alles Mehl durchfeuchtet ist. (Teig wird anfangs etwas trocken erscheinen, das ändert sich aber schnell).

Der Teig wird erst etwas trocken erscheinen....

...dann aber zunehmend klebriger werden

Salz dazugeben. Auf mittel-niedriger Stufe 10-12 Minuten lang kneten, dabei allmählich restliches Wasser hinzufügen. Der Teig wird bald klebriger werden (Kartoffeln!), aber am Schluss doch die Schüsselwänden freigeben. Kein weiteres Mehl dazugeben,sonst habt ihr nachher einen Ziegelstein!

Über Nacht kommt der Teig in den Kühlschrank

Teig in eingeölten Behälter geben und zugedeckt über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. (Wenn ihr, wie ich, einen viereckigen Container benutzt, erleichtert ihr euch später das Formen des Brotes).

Über Nacht hat sich das Teigvolumen verdoppelt

2. TAG
Teig 2 Stunden vor Gebrauch aus dem Kühlschrank nehmen. Er soll sein Volumen verdoppelt haben, wird aber weiterhin sehr klebrig sein. Eine Kastenform (23 x 13 cm) einfetten.

Von einem groben Rechteck ausgehend, wird der Teig aufgerollt

Teig auf einer leicht bemehlter Arbeitsfläche mit bemehlten Händen (oder Teigabstecher) sanft zu einem groben Rechteck drücken und schieben. Von der Schmalseite her ein kleines Stück umfalten und sanft andrücken. In gleicher Weise weiter zu einem Zylinder aufrollen.

Hände (oder Teigabstecher) wieder bemehlen, und den Teigling mit der Naht nach unten in die vorbereitete Kastenform befördern.

Aufgerollten Teig mit der Naht nach unten in die Kastenform befördern

Ofen auf 190ºC vorheizen (ohne Dampf).

Teigling mit Öl bestreichen, und zugedeckt reifen lassen, bis die Wölbung des Brotes den Rand der Form erreicht hat und eine (sanft mit dem Finger) eingedrückte Delle sich nicht sofort wieder auffüllt (ca. 45-60 Minuten).

Bereit für den Ofen

Brot der Länge nach einschneiden (bei so feuchten Teigen eignet sich eine Schere oft besser als ein Lamé).

20 Minuten lang backen, zwecks gleichmässiger Bräunung um 180 Grad drehen, und in ca. 20 Minuten goldbraun ausbacken (Innentemperatur mindestens 90ºC). (Wenn das Brot sehr hell ist, bei abgeschaltetem Ofen und leicht geöffneter Tür noch 10 Minuten lang trocknen lassen).

Frisch gebackenes Kartoffelbrot

 Kartoffelbrot aus der Form nehmen und auf einem Gitter auskühlen lassen.

TIPP: Das Brot lässt sich sehr gut einfrieren. Wenn ihr es vorher in Scheiben schneidet, könnt ihr einzelne Scheiben zum Toasten entnehmen.

BreadStorm Benutzer (auch der kostenlosen Version)können die Formel hier herunterladen.


Mit amerikanischem Mehl gebacken, sieht die Krume heller aus

SONNENBLUMENBRÖTCHEN MIT ROGGEN & LEINSAAT (NACH JOCHEN GAUES)

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Immer wenn ich meine Heimatstadt Hamburg besuche, halte ich nach interessanten Bäckereien Ausschau. Vor zwei Jahren fiel mir eine Schlange vor einer Bäckerei in Eppendorf auf, ganz in der Nähe meiner Mutter.

Dieses Zeichen augenscheinlicher Kundenzufriedenheit schien mir verheissungsvoll, daher schloss ich mich der Warteschlange an, und sah mich neugierig bei Jochen Gaues um. Die Brote und Brötchen in Regalen und Auslage hatten alle eine auffallend dunkel Kruste - "kühn gebacken", wie Ken Forkish ("Flour, Water, Salt and Yeast") es nennen würde.

Ein Paradies für Liebhaber von krustigen Broten!

Ein Purist, wie Forkish, bäckt Jochen Gaues seine Brote ebenfalls nur mit Mehl, Wasser, Salz und Hefe. Kein Backzusatzmittel, keine Konservierungsstoffe, keine künstlichen Aromen. Nur Sauerteig und Leidenschaft für sein Handwerk. Und er hat ebenfalls ein Buch ("Brot")über seine Backwerke verfasst.

Dieses schön bebilderte Buch hat leider einige Macken. Nicht nur, dass man bereits ein erfahrener Bäcker sein muss, um nach den arg knapp gehaltenen Anweisungen vorgehen zu können. Es haben sich auch ein paar gravierende Fehler in die Rezepte eingeschlichen (Kürbiskernbrötchen - ohneKürbiskerne!)

Da mir bei Brotbackbüchern aber hauptsächlich interessante Rezepte und neue, mir unbekannte Techniken wichtig sind - ich passe sie sowieso meinen Vorlieben an - gefällt mir das Macken-behaftete Buch trotzdem recht gut.

Über diese Zutat freut sich die sparsame Bäckerin: aus Alt(brot) mach Neu 

Gaues Sonnenblumenbrötchen sind herzhaft, knusprig und lecker, mit einer eher fluffigen als dichten Krume. Sie schmecken mit Schinken oder Käse ebenso wie mit Honig oder Marmelade (für mich immer ein wichtiges Kriterium).

Meine Änderungen: ich habe den Sauerteiganteil ein bisschen erhöht, Sonnenblumenkerne und Altbrotkrümel geröstet, und die Methode auf - mein bevorzugtes - Strecken und Falten (à la Peter Reinhart) mit Übernachtgare umgestellt. Daher konnte ich auch die Hefemenge im Hauptteig etwas verringern (mangels Frischhefe verwende ich hier in Maine grundsätzlich Trockenhefe).

Anstatt die Brötchen nur mit Wasser einzusprühen - und die Sonnenblumenkerne bereits vor Verzehr abfallen zu sehen - bestreiche ich sie mit Eiweiss. Dann hält die schmackhafte Dekoration bestimmt, und ausserdem haben die Brötchen eine schönere Farbe!

Aussen knusprig, innen fluffig

SONNENBLUMENBRÖTCHEN  (nach Jochen Gaues: "Brot")
(8 Brötchen)

Sauerteig
  10 g kürzlich aufgefrischtes Anstellgut (TA 200)
  10 g lauwarmes Wasser
  10 g Roggenmehl Typ 1150

Quellstück
  25 g Roggenschrot (grob)
  25 g Leinsamen
  50 gWasser

Hauptteig
  30 g Sauerteig
367 g Wasser (35°C)
    3 g Trockenhefe (oder 9 g frische Hefe)
475 g Weizenmehl Typ 550
  50 g altes Brot, geröstet und gemahlen
  25 g Roggenmehl Typ 1150
  25 g Sonnenblumenkerne, geröstet
  14 g Zucker
  14 g Salz

Eiweiss (mit etwas Wasser vermischt) zum Bestreichen
Sonnenblumenkerne zum Bestreuen

Quellstück und Sauerteig
1. TAG
Morgens: Sauerteigzutaten in kleiner Schüssel verrühren. Zugedeckt bei Zimmertemperatur 4 - 6 Stunden, oder so lange stehen lassen, bis er die Schwimmprobe besteht (d.h. so mit Gas gefüllt ist, dass ein Löffel voll im Wasser an der Oberfläche schwimmt).

In einer zweiten kleinen Schüssel Quellstück mischen. (Dieser zusätzliche Schritt ist nicht unbedingt nötig, aber harten Zutaten wie grobem Roggenschrot und Leinsamen tut längeres Einweichen gut.)

Nachmittags: Zutaten für den Hauptteig auf niedriger Stufe mischen, bis alles Mehl durchfeuchtet ist. 5 Minuten ruhen lassen, dann auf mittel-langsamer Stufe 6 Minuten lang kneten. Der Teig wird weich und klebrig sein, aber die Schüsselwände freigeben.

Der Teig wird klebrig sein, aber die Schüsselwände freigeben

Teig auf eine leicht eingeölte Arbeitsfläche geben. Mit eingeölten Händen zu einem ungefähren Rechteck drücken und ziehen. Wie einen Geschäftsbrief von oben und unten in drei Teile falten, dann das Gleiche von beiden Seiten wiederholen. 

Teig zu einem Rechteck drücken und ziehen...
...dann in drei Teile falten, von ober und unten...
...wie einen Geschäftsbrief.
Dann von beiden Seiten falten...
... bis man ein Päckchen hat

Teigpäckchen mit der umgestülpten Mixerschüssel zudecken (falls nötig, Arbeitsfläche nachölen). 10 Minuten lang ruhen lassen.

Das Strecken und Falten des Teigs noch 3 weitere Male in 10-minütigen Abständen wiederholen. Er wird sich schliesslich zunehmend schwerer dehnen lassen. Teig in einen eingeölten Behälter legen und zugedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen (ein viereckiger Container erleichtert am nächsten Tag das Formen).

Der Teig kommt über Nacht in den Kühlschrank
Am nächsten Morgen hat sich das Teigvolumen verdoppelt

2. TAG
Teig 2 Stunden vor Gebrauch aus dem Kühlschrank nehmen. Er soll sein Volumen verdoppelt haben.

Ofen of 240ºC vorheizen (ohne Dampf).

Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben. Mit etwas Mehl bestäuben (er wird immer noch kleben), und sanft zu einem Rechteck drücken und ziehen. In 8 rechteckige Stücke schneiden. Teiglinge auf ein mit Backpapier belegtes (oder eingefettetes, perforiertes) Blech legen.

Die Brötchen werden geschnitten, nicht geformt

Brötchen mit Eiweiss bestreichen, dann mit Sonnenblumenkernen bestreuen (sanft andrücken). Zugedeckt 25 - 30 Minuten lang gehen lassen, bis eine mit dem Finger eingedrückte Delle sichtbar bleibt. (Da der Teig nicht geformt, sondern nur geschnitten wird, wird er nicht entgast und braucht nicht mehr lange aufgehen - im Prinzip nur bis der Ofen aufgeheizt ist).

Ofenfertige Brötchen

Brötchen ca. 20 Minuten lang backen (dabei einmal um 180 Grad drehen), bis sie dunkelgoldbraun sind, und die Innentemperatur mindestens 93ºC beträgt.

Frischgebackene Sonnenblumenbrötchen

BUCHWEIZEN-SCHOKO-COOKIES (UND KÜCHENMASCHINEN)

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 Gerade rechtzeitig fürs diesjährige Fest postete (der von mir äusserst geschätzte) Pastry-Chef David Lebovitz ein Plätzchenrezept für Buckwheat Chocolate Chip Cookies auf seinem Blog. Es erfüllt nicht nur die wesentlichen Bedingungen für einen anständigen Keks - Schokolade und Nüsse - sondern enthält, als Extra-Bonus, auch noch ein interessantes Mehl: Buchweizen!

Wenn man, wie ich, nicht nur einen, sondern mehrere Mixer besitzt, muss man immer überlegen, welches der Geräte für welche Aufgabe geeignet sind. Mein 20 Quart/19-Liter-Schwergewicht von Hobart, (gebraucht in einem Laden für Restaurantbedarf erstanden), ermöglicht mir meine kleine, halbprofessionelle Brotbäckerei.

Kommerzieller Hobart-Mixer - ein echtes Arbeitspferd
Für Vorteige und einzelne Brote habe ich eine Ankarsrum und die 7 Quart/6 1/2 Liter Kitchen-Aid. Beide Maschinen sind allerdings keine Alleskönner: die Ankarsrum knetet prima weiche Teige - die sich bei der Kitchen-Aid gern am Knethaken hochranken - tut sich aber schwer mit eher festen Teigen, wie meinen Mehrkorn-Pitas.

Bei der grossen Kitchen-Aid muss man zwischendrin mindestens einmal Reste von den Schüsselwänden herunterschaben, die sonst beim Mixen nicht erfasst werden.

Immerhin hat sie kein Problem mit Vollkornteigen, daher benutze ich sie für die Mehrzahl meiner Backwerke.

Meine 4.5 Quart/4 1/4 Liter fassende Hamilton-Beach, die ich für Kuchen (und die  Weihnachtskekse) benutzte, macht sich für so ein kleines, relativ billiges Gerät recht gut, sie schafft (wenn auch mit leichtem  Stöhnen) sogar den berüchtigten Pita-Teig. 

Mehrkorn-Pitas - den Teig schafft nicht jeder Mixer!
Am besten von allen amerikanischen Mixern hat mir früher die 7-Quart-Cuisinart gefallen. Aber leider hatte sie die unliebsame Angewohnheit, herumzuwandern, und meine erste Maschine fand denn auch ein vorzeitiges Ende auf dem Fussboden.

Ihre Nachfolgerin, deren Bewegungen ich mit Argusaugen überwachte, hatte einen noch perfideren Trick auf Lager. Obschon abgeschaltet, fing sie plötzlich an, schwarze Rauchwolken auszustossen.

Durch den Geruch nach verbranntem Kunststoff alarmiert, riss ich den Stecker aus der Wand und begoss die schmorende Maschine mit Wasser. Der Cuisinart-Kundendienst reagierte leider auf diese gefährliche Fehlfunktion so wenig kulant, dass ich dieses Modell nie wieder gekauft hätte.

Meinen geliebten Bosch-Mixer aus Deutschland konnte ich hier in den USA leider nicht gebrauchen, das auf 220 Volt ausgerichtete Power erlahmte in einer 110 Volt Steckdose zu müde-leiernden Umdrehungen. (Umgekehrt kann ein amerikanisches Gerät mit einem Konverter sehr wohl europäischer Stromspannung angepasst werden.)

Eine vergleichende Tabelle einzelner Küchenmaschinenmodelle, wie bei Küchenmaschine Test, suche ich leider vergebens hier in den USA. Was ich an Vergleichen in meinen Kochzeitschriften gelesen habe, deckte sich nämlich teilweise überhaupt nicht mit meinen Erfahrungen.

Irgendwann schaffe ich mir vielleicht doch noch mal eine Alleskönner-Maschine wie die Kenwood Chef an. Spätestens dann, wenn wir aufgrund fortgeschrittener Gebrechlicheit in eine Behausung mit kleinerer Küche umzuziehen. Oder wenn die Wiederwahl eines gewissen Herrn T. eine Re-emigration in die alte Heimat unumgänglich machen sollte!

Buchweizen-Schoko-Cookies mit viel stimmungsaufhellender Schokolade

Bevor ich mir von solchen Gedanken die Stimmung verderben lasse, gebe ich euch lieber das Rezept für die leckeren Buckwheat Chocolate Chip Cookies. Schokolade hilft bekannterweise auch gegen Depressionen.

Wichtig bei diesen Keksen ist die Einhaltung einer mindestens 12-stündigen Teigruhe. Wie bei den "weltbesten"Chocolate Chip Cookies der NY Times, braucht der Teig ausreichend Zeit, um seinen hervorragenden Geschmack zu entwickeln. Und der wird sogar noch besser, wenn er 2 (oder 3) Tage im Kühlschrank schlummern darf!

Nüsse, Schokolade und gerösteter Buchweizen (Kasha)

BUCHWEIZEN-SCHOKO-COOKIES (nach David Lebovitz)
(ca. 40 kleine oder 20 grosse Plätzchen)

80 g brauner Zucker
60 g weisser Zucker
115 g Butter, geschmolzen und auf Zimmertemperatur abgekühlt
1 Ei (Kl. M) (Zimmertemperatur)
1 Eigelb
1 1/2 TL Vanilleextrakt (oder 3 TL Vanillezucker)
140 g Weizenmehl
35 g Buchweizenmehl
1/2 TL Backpulver
1/2 TL Backnatron
1/4 TL Salz
230 g dunkle Schokolade, grob gehackt
22 g/3 EL Buchweizen-Kasha (gerösteter Buchweizen) oder Kakao-Nibs
75 g Walnüsse, Mandeln, oder Pecans, geröstet und grob gehackt
Maldon oder andere grobe Meersalzflocken zum Bestreuen

Butter, Zucker, Ei und Vanille mischen

1. TAG
In grosser Schüssel Zucker mit geschmolzener Butter mischen. Ei, Eigelb und Vanille unterrühren.

Alle trockene Zutaten verrühren

In zweiter Schüssel Mehle, Backpulver, Backnatron und Salz verrühren (Schneebesen). Die trockenen Zutaten in die der Butter-Zucker-Mischung einrühren.

Schliesslich Mehlmischung mit den feuchten Zutaten im Mixer mischen

Schokolade, Kasha (oder Kakao-Nibs) und Nüsse untermischen. Zugedeckt über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen (bis zu 3 Tagen).

Nach der Kühlzeit ist der Teig sehr fest

2. TAG
Teig 30 Minuten vor Gebrauch aus dem Kühlschrank nehmen (er wird ziemlich fest sein).

Ofen auf 180ºC vorheizen. 4 Backbleche mit Backpapier oder Silikonmatten auslegen.

Bei mir passten 20 kleine Plätzchen auf ein Blech

Teig mit kleinem oder grossen Portionierer (oder Esslöffel) zu 2-cm bis 4-cm Kugeln formen und in 6-cm Abständen auf die vorbereiten Bleche legen. Mit dem Finger etwas flachdrücken und mit ein paar Meersalzflocken bestreuen (man braucht dabei nicht allzu zaghaft zu sein).

Mit Salzflocken bestreuen (ich hätte ruhig mehr nehmen sollen!)

Kekse (im unteren und oberen Ofendrittel) nur so lange backen, bis sie beinahe, aber noch nicht ganz in der Mitte fest sind, und noch etwas weich, ca. 12 Minuten, dabei die Bleche nach der halben Backzeit rotieren.

Frisch gebacken

Aus dem Ofen nehmen. Jeden Keks sofort ganz leicht von oben einmal mit dem Spatel drücken, damit sie etwas kompakter werden. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

In einer dichtschliessenden Dose halten sich die Kekse mehrere Tage bei Zimmertemperatur. Sie werden dabei etwas trockener und fester, schmecken aber noch genauso gut.

TIPP: Den Teig kann man auch bis zu 2 Monaten im Tiefkühlfach aufbewahren.

MÖHREN-LINGUINE MIT PESTO - ZURÜCK ZU DEN WURZELN

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Meistens schreibe ich in diesem Blog über Brot und andere Backwerke. Aber ab und zu verlockt mich ein interessanter Blog-Event, auch mal ein anderes Produkt aus meiner Küche vorzustellen.

Eine solche Versuchung war vor einigen Jahren das "Lieblingsessen meiner Kinder", Möhren-Kartoffel-Topf mit Käse-Sahne-Sauce. Aber seitdem bin ich nicht mehr vom Pfad der bäckerischen Tugend - Ofen oder Pfanne - abgewichen.

Zorras nimmermüdem Einsatz, neue Herausforderungen für ihre Mitblogger/innen auszuhecken, ist es zu verdanken, dass ich diese Woche "zurück zu den Wurzeln" gefunden habe.

Blog-Event CXXXVII - Zurück zu den Wurzeln (Einsendeschluss 15. Januar 2018)

Eva (von Evchen kocht), Gastgeberin dieses bodenständigen Blog-Events, hofft auf viele schöne winterliche Gerichte, bei denen "der Star in eurem Rezept eben aus dem Boden kommen muss!"

Einen Frischmarkt gibt es bei uns im Winter nicht. Wie ein Erkundungsgang durch unseren Supermarkt zeigte, waren neben Steckrüben (die meinem Mann beim Militär verleidet wurden), Karotten die frischesten Wurzeln im Angebot.

Gerade hatte ich ein faszinierendes Pastarezept im News-Letter von "Tasting Table" gesehen, in dem nicht nur Karottenwurzeln und Saft, sondern auch das frische Grün verwendet werden. Ausserdem werden die Nudeln nicht wie üblich in Wasser, sondern in Möhrensaft gekocht. 

Für mein Gericht werden Bundmöhren benötigt

Die einzelnen Komponenten des Gerichts könnt ihr gut vorbereiten, sowohl die marinierten Möhrenscheiben, als auch das Pesto sollten am besten ein paar Stunden lang durchziehen.

Die Karotten lassen sich zwar mit einer Mandoline schneller hobeln, aber nach ein schmerzhaft-blutigen Erfahrung lasse ich lieber meine Finger davon und greife zum Gemüseschäler. Ausserdem brauche ich ja auch nur für zwei Personen kochen.

Am Möhren-Pesto hab ich ein bisschen herumgedoktert, die Menge von Parmesan und Pinienkernen verdoppelt. Mit dem Zitronensaft solltet ihr ein bisschen vorsichtig sein, erstmal nur 1/2 EL dazugeben und später nochmal abschmecken.

Uns hat haben die Möhren-Linguine fabelhaft geschmeckt, besonders lecker sind auch die marinierten Möhrenscheiben (die mir vorher etwas bedenklich erschienen, weil ich normalerweise kein grosser Fan von eingelegtem Gemüse bin).

MÖHREN-LINGUINE MIT PESTO   (nach Jake Cohen/"Tasting Table")
(4 Portionen)

Möhrensaft, Olivenöl und Knoblauch für die Linguine
Marinierte Möhren
4 kleine Möhren
120 g Weissweinessig
120 g Wasser
26 g/2 EL Zucker
9 g/1/2 EL Salz
1 TL Koriandersaat
½ TL Kreuzkümmelsaat
1 Lorbeerblatt
1 Prise rote Chiliflocken

Möhren-Pesto
1 Tasse abgezupfte Möhrenblätter
½ Tasse Basilikumblätter
35 g Pinienkerne, leicht geröstet
4 EL geriebener Parmesan
1/2-1 EL Zitronensaft
1 TL abgeriebene Bio-Zitronenschale
2 Knoblauchzehen, grob zerkleinert
1 Prise rote Chiliflocken
109 g/120 ml Olivenöl (kalt gepresst)
Salz

Möhren-Linguine
55 g/60 ml Olivenöl (kalt gepresst)
3 Knoblauchzehen, in dünne Scheiben geschnitten
1 Prise rote Chiliflocken
450 g Linguine*)
1 l Möhrensaft
Salz
geriebener Parmesan zum Bestreuen

*) Falls ihr eine andere Nudelsorte nehmen wollt, müsst ihr darauf achten, dass sie die gleiche Kochzeit haben (10-12 Minuten), damit der Möhrensaft genügend einkochen kann.

Möhren der Länge nach in sehr dünne Scheiben hobeln

MARINIERTE MÖHREN:
Möhren schälen. Mit Gemüseschäler oder Mandoline der Länge nach in dünne Scheiben hobeln. In eine kleine Schüssel geben.

Alle Zutaten für die Marinade in einem kleinen Topf aufkochen lassen, bis der Zucker geschmolzen ist (ca. 1 Minute). Marinade über die Möhren giessen, sie sollen möglichst völlig bedeckt sein. Abkühlen lassen, dabei ab und zu umrühren.

Möhren in Marinade

MÖHREN-PESTO:
Möhrengrün, Basilikum, Pinienkerne, Parmesan, 1/2 EL Zitonensaft, abgeriebene Zitronenschale, Knoblauch und Chiliflocken im Food-Processor feinhacken.

Mein kleiner Ninja macht kurzen Prozess mit dem Zerkleinern

Bei laufendem Motor langsam das Öl durch den Einfüllstutzen hineingiessen, bis ein glattes Pesto entsteht (dabei Schüsselwände nach Bedarf hinunterschaben). Mit Salz (und nach Geschmack mehr Zitronensaft) abschmecken.

Möhren-Pesto

MÖHREN-LINGUINE:
In einem grossen Topf (für 2 Portionen reicht eine grosse, tiefe Pfanne) Olivenöl mit Knoblauch und Chiliflocken bei mittlerer Hitze erhitzen, bis der Knoblauch hellgolden ist (2-3 Minuten).

Karottensaft hineingiessen und zum Kochen bringen. Linguine hineingeben und unter häufigem Rühren ca. 10-12 Minuten kochen, bis sie al dente sind und der reduzierte Saft sie als dickliche Sauce überzieht, (falls er zu schnell einkocht, etwas mehr Karottensaft oder Wasser dazugeben). Mit Salz abschmecken.

Die Nudeln nehmen den Möhrensaft auf

Möhren-Linguine auf die Teller verteilen, Möhren-Pesto und marinierte Möhrenscheiben darübergeben. Mit geriebenen Parmesan bestreuen.

Mount Desert Island im Dezember

MARDI GRAS KING CUPCAKES AUS NEW ORLEANS

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Mardi Gras, der "fette Dienstag" vor Beginn der Fastenzeit, wird in New Orleans ausgiebig gefeiert, mit fantasievollen Kostümen, schrägen Paraden, vielen bunten Perlenketten (und natürlich reichlich Alkohol!)

Bisher war es mir noch nicht vergönnt, den Karneval im French Quarter mitzuerleben. Ich war allerdings vor 5 Jahren mit meiner Tochter Valerie für ein paar Tage New Orleans und habe diesen Mutter-Tochter-Trip in allerbester Erinnerung.

In den Bäumen hingen, auch Ende März, noch viele der Perlenketten, mit denen an Mardi Gras Häuser und Strassen dekoriert werden. (Leider landen offenbar viele im Abwassersystem und werden dort zu einem echten Problem).

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 Mardi Gras Parade in New Orleans                                                        (Foto: radiate2357)

Das traditionelle Mardi-Gras-Gebäck ist der King Cake, ein grosser, ringförmiger Kuchen in den  Farben Grün, Gelb und Lila, in dem eine kleine Plastik-Babypuppe verborgen ist. Wer dieses Baby findet, ist der Mardi-Gras-König oder -Königin.

Mit diesem interessant aussehen Kuchen hatte ich jedes Jahr geliebäugelt, aber er war mir immer zu gross und wuchtig - wir sind ja schliesslich Empty-Nesters, die keine hungrigen Teenager mehr durchfüttern müssen.

Zu meiner Freude entdeckte ich bei King Arthur Flour jetzt aber eine Mini-Version: Mardi Gras King Cupcakes (wenn auch ohne verstecktes Plastikbaby).

Flag of Rex (Mardi Gras colors).svg
Traditionelle Mardi-Gras-Farben

Ich habe meinen Zucker mit Lebensmittelfarbe selbst gefärbt, es ist ganz einfach (siehe unten). Beim Dekorieren kam ich mir vor wie ein Süchtiger, der eine "Nase Koks" vorbereitet - meine Tochter hat sich über den Vergleich halb schlapp gelacht!

Den Zucker hab ich um ein Viertel reduziert, auch im Icing - die Cupcakes sind immer noch süss genug - und etwas vom weissen Mehl durch Vollkornweizenmehl ersetzt.

Amerikanische Kuchen enthalten viel mehr Salz als europäische, und Amerikaner haben eine Vorliebe für Muskatnuss in süssen Gebäcken, die ich nicht überhaupt nicht teile (schon manche Blueberry Pie wurde mir durch eine Überdosis verleidet!). Daher habe ich bei beidem nur die Hälfte genommen.

King Arthur's Cupcakes werden mit Fiori di Sicilia gebacken, einer lieblichen Vanille-Zitrus-Essenz, ersatzweise könnt ihr aber Vanille und Zitronenöl oder -abgeriebene Schale nehmen.
 
Die kleinen, bunten Mardi Gras Cupcakes haben uns sehr gut geschmeckt, nicht zu süss, fein zitronig, und dank des Vollkornweizenanteils waren sie auch noch nach drei Tagen frisch. Nächsten Februar backe ich sie bestimmt wieder (oder fliege nach New Orleans!)

Mardi Gras King Cupcakes


MARDI GRAS KING CUPCAKES (nach King Arthur Flour)
(12 Cupcakes)

Cupcakes
150 g Zucker
178 g Weizenmehl
20 g Vollkornweizenmehl
1 1/4 TL Backpulver
1/8 TL Muskatnuss
1/4 TL Salz
85 g weiche Butter
152 g Milch (Zimmertemperatur)
1 TL Vanilleextrakt (oder 1 Pck. Vanillezucker)
1/8 TL Zitronenöl (oder 2 TL abgeriebene Zitronenschale*)
2 Eier Kl. M

*) oder 1/4 TL Fiori di Sicilia anstatt Vanille und Zitronenöl  

Icing
43 g weiche Butter
113 g Doppelrahmfrischkäse (Zimmertemperatur)
1/2 TL Vanilleextrakt (oder 1 TL Vanillezucker)
1/8 TL Zitronenöl (oder 2 TL abgeriebene Zitronenschale)
180 g Puderzucker
14-28 g Milch (bis zu verstreichbarer Konsistenz - ich hab noch etwas Zitronensaft dazugenommen)

Bunter Zucker
75 g Zucker
1 Tropfen grüne Lebensmittelfarbe
1 Tropfen gelbe Lebensmittelfarbe
1 Tropfen rote Lebensmittelfarbe
1 Tropfen blaue Lebensmittelfarbe
3 kleine, verschliessbare Plastikbeutel


ZUBEREITUNG:
Ofen auf 175°C vorheizen. Mulden eines Muffinblechs mit Papierförmchen auslegen. Förmchen  mit Backspray einsprühen.

Zucker, Mehle, Backpulver, Muskatnuss und Salz gut vermischen (Standmixer oder Handrührgerät). Weiche Butter dazugeben und auf niedriger Stufe mixen, bis die Mischung wie grober Sand aussieht.

Die Mischung soll wie grober Sand aussehen

Milch und Vanille verrühren und auf einmal zum Teig giessen. Erst kurz auf niedriger Stufe mischen, dann auf mittlerer Stufe 30 Sekunden mixen. Schüsselwände und -boden herunterschaben, um sicher zu gehen, dass alles gleichmässig verrührt ist (bei einer KitchenAid leider immer notwendig).

Erst Milch und Vanille kurz unterühren...

Bei langsam laufendem Motor 1 Ei dazugeben. Auf mittlere Stufe schalten, 30 Sekunden mixen, das zweite Ei dazugeben und wieder 30 Sekunden rühren. Falls nötig, Schüsselwände und -boden wieder herunterschaben. Teig noch einmal kurz glattrühren.

... dann die Eier einzeln untermischen

Teig auf die vorbereiteten Papierförmchen verteilen (ich nehme einen Eisportionierer). Sie werden ungefähr zu 3/4 gefüllt sein.

Teig in die Cupcake-Förmchen füllen

Cupcakes in der Ofenmitte ca. 18 - 25 Minuten backen, bis die Ränder hellgoldbraun sind, die Mitte bei leichtem Druck elastisch nachgibt, und keine Krümel mehr an einer Nadel hängen bleiben (Innentemperatur 88ºC). Meine Cupcakes hätte ich eine Minute eher aus dem Ofen nehmen können.

Cupcakes 10 Minuten lang im Muffinblech abkühlen lassen, dann herausnehmen und auf einem Kuchengitter völlig auskühlen lassen.

Meine Cupcakes hätten etwas heller sein können


Ihr braucht grüne, gelbe, rote und blaue Lebensmittelfarbe
BUNTER ZUCKER:
Je 25 g Zucker in 3 kleine Plastikbeutel einfüllen.

1 Tropfen grüne Lebensmittelfarbe in den ersten Beutel geben. Beutel verschliessen und so lange kneten und schütteln, bis die Farbe den Zucker gleichmässig gefärbt hat.

Die gleiche Prozedur mit dem 2. Beutel und 1 Tropfen gelber Farbe wiederholen.

Für den lila Farbton erst je einen Tropfen rote und blaue Farbe vermischen, dann den Zucker im 3. Beutel färben.

Wenn ihr euren Zucker intensiver färben wollt, könnt ihr (ganz wenig) mehr Farbe nehmen.

 Cupcakes mit farbigem Zucker dekorieren

ICING:
Butter, Frischkäse, Vanille und Zitronenöl (oder -schale) in einer Schüssel cremig rühren. Puderzucker nach und nach dazugeben und gut vermischen.

Milch (und nach Geschmack etwas Zitronensaft) schluckweise unterrühren, bis die Creme gut verstreichbar ist.


DEKORIEREN
Je eine Reihe gelben, grünen und lila Zucker nebeneinander auf ein Stück Pergamentpapier streuen.

Mit einem Löffel oder kleinen Spatel jeden Cupcakes mit Icing bestreichen. Dann mit der Cremeseite sanft quer über die Reihe aus buntem Zucker rollen, um das Icing in allen Farben zu dekorieren.



AUFBEWAHREN:
Bei kühler Temperatur halten sich die Mardi Gras King Cupcakes mehrere Tage frisch (ich habe sie auf unserer kalten Veranda aufbewahrt).

In New Orleans gibt es sogar eine Vampir-Boutique!

COCONUT CREAM PIE ZUM INTERNATIONALEN PI(E) DAY

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Click here for the English version of this post





















Der griechische Buchstabe Pi ist das Symbol für eine mathematische Konstante, nämlich das Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser. Diese Kreiszahl π ist so bedeutend, dass sie mit einem eigenen Feiertag geehrt wird: Pi Day.

Pi Day wird am 14. März gefeiert, denn π beginnt mit 3.14... und geht danach unendlich weiter. (Für euren rechnerischen Hausgebrauch kommt ihr allerdings mit den ersten sechs Ziffern aus: 3.14159).

Nicht nur Mathematiker freuen sich über den Pi-Tag, sondern auch Bäcker. Schliesslich hört sich der griechische Buchstabe auf Englisch genauso an wie das beliebtes Gebäck, und mit einem kleinen "e" wird ja auch eine Pie daraus.

Obwohl ich mich in der Schule nicht gerade als mathematisches As hervorgetan habe, ist die Zelebrierung eines so bedeutsamen Feiertags für mich Ehrensache!

Leider ist bei uns noch kein bisschen Frühling in Sicht!

Hier in Maine folgt derzeit noch ein Schneesturm (in Seemannssprache "Nor'easter" genannt) dem anderen. Daher kam nur eine winterliche Comfort-Food-Pie infrage. (Der provokante Vorschlag meines Mannes, Cherry Pie, wurde von mir als unqualifiziert zurückgewiesen).

Coconut Cream Pie fand dagegen allseitig begeisterten Zuspruch.

Ich entschied mich für das klassische Rezept von Cook's Illustrated. Die Puddingfüllung macht zwar ein bisschen Arbeit, aber die Mühe wird doppelt und dreifach belohnt. Dies ist mit Abstand die beste Coconut Cream Pie, die wir je gegessen haben. Mit viel Cocosnussgeschmack, aber nicht so wuchtig, dass man den ganzen Tag davon satt ist.

Im Gegenteil, wir mussten uns sehr zusammenreissen, um sie nicht auf einmal aufzuessen!

Im Originalrezept besteht die Kekskruste aus Animal Crackers, trockenen Butterkeksen, die nicht so viel Fett oder Zucker enthalten. Leibniz Kekse sind aber ein guter Ersatz. In der Füllung habe ich den Zucker um ein Viertel reduziert, die Pie ist so immer noch süss genug.

Da wir ja nur noch zu zweit zuhause sind, habe ich zwei kleine Pies (mit 2/3 der Rezeptmenge) in 15-cm ø Aluförmchen gebacken. Dabei muss man nur beachten, dass dünnwandige Aluformen auf ein Backblech gesetzt werden müssen, damit die Kruste nicht zu dunkel wird.

Die beste Coconut Cream Pie, die ich je gegessen habe!


COCONUT CREAM PIE  (nach Cook's Illustrated)
(1 grosse Pie oder 3 kleine Pies)

Kruste
170 g Leibniz Kekse (Originalrezept: Animal Crackers)
12 g/2 EL Kokosnussraspel (ungesüsst)
12 g/1 EL Zucker
57 g Butter, geschmolzen und abgekühlt

Füllung
404 g/400 ml Kokosmilch (1 Dose)
246 g Vollmilch (1 Cup)
51 g Kokosnussraspel (ungesüsst)
75 g Zucker plus
12 g/1 EL Zucker
⅜ TL Salz (2.2 g)
85 g/5 Eigelb (Kl. M)
42 g Maisstärke
28 g Butter, in 2 Stücke geschnitten
1 TL Vanilleextrakt (oder 1 P. Vanillezucker)

Sahne-Topping
357 g/Schlagsahne, kalt (1 1/2 Cup)
24 g/2 EL Zucker
½ TL Vanilleextrakt (oder 1 TL Vanillezucker)
6 g/1 EL Kokosnussraspel, goldbraun geröstet

Kekse, Kokosraspel, Butter und Zucker für die Piekruste

Zubereitung
Ofen auf 160ºC vorheizen, mit Rost in der unteren Ofenmitte.

Für die Kruste Kekse, Kokosraspel und Zucker im Food Processor sehr fein mahlen. In eine Schüssel umfüllen, geschmolzene Butter dazugeben und alles gut vermischen.


Alle Krümel sollen gleichmässig durchfeuchtet sein

Krümel in eine 23-cm ø Pyrex-Pieform geben (oder in 3 kleine 15-cm ø Aluförmchen) und gleichmässig fest in den Boden und am Rand hoch pressen (mit Cupmass, Puddingförmchen oder Glas).


Ich habe zwei kleine Pies gebacken (2/3 des Rezepts)

Pie(s) in den Ofen stellen (Aluformen dabei auf ein Backblech setzen!). Ca. 15 Minuten lang backen (dabei nach der halben Backzeit um 180 Grad drehen), bis die Kruste duftet und mittelbraun aussieht.

Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen (ca. 30 Minuten).

Kokosmilchmischung

Für die Füllung Kokosmilch, Vollmilch, Kokosraspel, 75 g Zucker und Salz in einem Topf bei mittelhoher Hitze zum Köcheln bringen, dabei gelegentlich umrühren.

Eigelbe mit Maisstärke und Zucker verrühren

In einer mittelgrossen Schüssel Eigelbe, Maisstärke und restliche 12 g/1 EL Zucker mit dem Schneebesen gut verrühren.

Langsam eine Kelle heisser Milchmischung in die Eigelbmischung hineinschlagen, dann allmählich die restliche Milch in 3-4 Portionen dazugiessen und jeweils gut verrühren.

Milch-Eigelbmischung

Mischung zurück in den Topf geben und unter ständigem Rühren erhitzen, bis sie eindickt und zum Kochen kommt, ca. 1 Minute. (Um festzustellen, ob die Füllung kocht, Rühren unterbrechen - grosse Blasen sollen sofort an Oberfläche platzen).


Butter und Vanilla in die Puddingmasse rühren

Topf vom Herd nehmen, Butterstücke und Vanille hineinschlagen, bis sich alles gut verbunden hat.

Heisse Fülling in die Piekruste füllen...

Heisse Füllung in die abgekühlte Piekruste füllen und die Oberfläche mit einem Plastikspatel glattstreichen. Mit Plastikfolie abdecken, dabei die Folie direkt auf die Oberfläche der Füllung drücken (damit sich keine Haut bilden kann).

... dann mit Folie abdecken und in den Kühlschrank stellen

Pie(s) in den Kühlschrank stellen und mindestens 3 Stunden (oder über Nacht) fest werden lassen.


Sahne über die Füllung streichen, dann Pie mit Kokosraspel bestreuen

Kurz vorm Servieren für das Topping die Sahne mit Zucker und Vanille mit dem Handrührgerät schlagen, bis sich weiche Spitzen bilden, 1 1/2 bis 2 Minuten. Sahne über die Piefüllung streichen. Mit gerösteten Kokosraspeln bestreuen.

Coconut Cream Pie

TIPP: Die angeschnittene Pie hält sich 2-3 Tage abgedeckt im Kühlschrank frisch. Wer, wie ich, mehrere kleine Pies bäckt, sollte sie immer erst kurz vorm Servieren mit Sahne bestreichen.

HAFER-PORRIDGE-BROT MIT GERÖSTETEN MANDELN À LA TARTINE

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Als ich vor zwei Wochen zu meiner Tochter nach Columbus/Ohio flog, hatte ich (mit leichtem Bangen vor möglicher Konfiszierung) eine Portion Sauerteig im Gepäck.

Valerie hatte mich nämlich gebeten, ihr und ihren Kollegen bei "Two Caterers" zu zeigen, wie man ein Brot à la Chad Robertson bäckt, dem berühmtesten Bäcker von San Francisco.

"Tartine"-Brote sind bekannt für ihren hohen Wassergehalt, ihre Grossporigkeit, ihre Originalität, und, vor allem, ihren ausgezeichneten Geschmack. Sie gehören zu meinen Lieblingsbroten, und ich backe sie in allen erdenklichen Variationen (Bierbrauer-Brot, Eichelbrot)

Am nächsten Tag marschierte ich zum nahegelegenen "Giant Eagle"-Supermarkt, um mich nach Zutaten umzuschauen. Ich wollte ein Porridge-Brot backen, das durch den Körnerbrei besonders saftig ist. Ausserdem sollte es Nüsse enthalten.

Zum Mehlmischen war die Salatschüssel gerade eben gross genug

Die verschiedenen Mehlsorten waren schnell gefunden, und Haferflocken für den Porridge gab es auch. Für die Nüsse wählte ich Mandelblättchen. Meine Tochter besass zum Glück eine Waage, und eine Salatschüssel und ein grosser Kochtopf in meinem Airbnb dienten mir als Rührschüsseln.

Ich benutzte alle Gefässe, die mein Airbnb anzubieten hatte

Ich kochte den Brei, röstete die Mandeln, mischte den Teig, und beförderte dann alles zur Küche der "Two Caterers", wo ich zwei Tage lang mit Bäcker Zeek, Pastry-Chef Cheryl und Einkäufer James Brot backte - und den Köchen in Kochtöpfe, Pfannen und Woks gucken und Shirleys Dessert-Kreationen probieren durfte. 

Cheryl und Zeek präsentieren voller Stolz ihre Brote

Die beiden Brote wurden ein voller Erfolg! Ein Laib war im Nu verschwunden, denn jeder der vielen Mitarbeiter wollte ein Stück probieren (das zweite Brot wurde rechtzeitig in Sicherheit gebracht).

Jeder wollte das Brot probieren, und ein Laib war im Nu verschwunden

Mir hat das Oat Porridge Almond Brot so gut geschmeckt, dass ich es zuhause gleich noch mal für uns gebacken habe.

Ich habe das Grundrezept von "Tartine" leicht abgewandelt, das Original enthält weniger Sauerteig (nur Drittel des angesetzten Starters, der Rest wird weggeschmissen - etwas, das mir nie einfallen würde - und ist sehr mild. Ich schätze einen etwas kräftigeren Geschmack und verwende die ganze Startermenge. 

Bei der Zubereitung wende ich einige der Tricks an, die ich von Ken Forkish (Flour, Water, Salt and Yeast") gelernt habe, später zugefügte Zutaten verbinden sich besser mit dem Teig, wenn man ihn "kneift und faltet", anstatt ihn nur zu falten (Einkorn-Haselnuss-Levain).

Wir können auch nie warten, bis das Brot völlig abgekühlt ist!


HAFER-PORRIDGE-BROT MIT GERÖSTETEN MANDELN (nach Chad Robertson)

Auffrischen (2 x am Vortag zum Aktivieren)
10 g Anstellgut
10 g Weizenmehl Typ 550
10 g Vollkornweizenmehl
20 g Wasser (26-29ºC)

Sauerteig
10 g sehr aktiver Starter
50 g Weizenmehl Typ 550
50 g Vollkornweizenmehl
100 g Wasser (26-29ºC)

Porridge
69 g kernige Haferflocken oder Haferschrot
181 g Wasser (mehr nach Bedarf)
1 g Salz

Hauptteig
250 g Weizenmehl Typ 1050
250 g Weizenmehl Typ 550
35 g Weizenkeime
430 g Wasser (geteilt)
210 g Starter
14 g Salz
250 g gekochter Porridge, abgekühlt
100 g Mandelblättchen, angeröstet und abgekühlt
Haferflocken zum Bestreuen


1. TAG
Anstellgut 2 x täglich auffrischen (um die Aktivität zu steigern).

2. TAG
6:00 - 8:00 Uhr:
Alle Sauerteigzutaten vermischen. Ca. 6-10 Stunden bei warmer Zimmertemperatur reifen lassen, bis der Starter so viel Gas enthält, dass er im Wasser an die Oberfläche steigt (Schwimmprobe).

Schwimmprobe mit einem Löffel voll Starter

Für den Porridge Hafer mit 3/4 der Wassermenge zum Kochen bringen und bei niedriger Hitze unter ständigem Rühren köcheln, bis alles Wasser absorbiert ist. Restliches Wasser und Salz dazugeben und weiterrühren, bis der Porridge weich und cremig ist (bei Bedarf etwas mehr Wasser dazugeben). Abkühlen lassen.

Porridge

12:00 - 16:00 Uhr
Wenn der Starter die Schwimmprobe bestanden hat, beide Mehle und Weizenkeime in einer Schüssel vermischen. In einer zweiten, grösseren Schüssel Sauerteig in 400 g der Wassermenge auflösen.

Mehle und Weizenkeime vermischen

Sauerteig in Wasser auflösen...

...dann beides miteinander vermischen

Mehlmischung zum Sauerteigwasser geben und so lange mischen (Hand oder dänischer Teigrührer) bis alles Mehl durchfeuchtet ist. 30 Minuten lang an einem warmen Ort ruhen lassen (bis zu 4 Stunden).

Falten und Kneifen des Teigs

Salz über den Teig streuen, restliche 30 g (lauwarmen) Wassers darübergiessen, und durch Kneifen und Falten untermischen: mit den Händen Teig rundherum hochziehen und überfalten, dann mehrmals kneifen, wieder falten, und das Ganze ein paar Mal wiederholen, bis das meiste Wasser vom Teig aufgenommen ist.

Porridge und Nüsse einarbeiten

30 Minuten ruhen lassen, 1 x Strecken und Falten, wieder 30 Minuten ruhen lassen, dann Porridge und Mandeln mit Kneifen und Falten (s.o.) einarbeiten.

Teig weitere 2 Stunden lang reifen lassen, dabei alle 30 Minuten (insgesamt 4 x) Strecken und Falten. (Am Schluss soll er sich etwas aufgebläht anfühlen, und sein Volumen um 20-30% vergrössert haben. Falls nicht, weitere 30-60 Minuten lang gehen lassen.)

So sieht der Teig nach dem 3. Mal Falten aus

Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben. Oberfläche leicht mit Mehl bestäuben. Mit eingefettem Teigschaber zu einem Rund vorformen, indem man den Spatel in kreisenden Bewegungen um den Teigballen zieht, um Oberflächenspannung zu erzeugen.

Mit eingefettetem Teigschaber zu einem Rund vorformen

Oberfläche wieder mit Mehl bestäuben, zudecken (z.B. Schüssel darüberstülpen), und 20-30 Minuten lang ruhen lassen. (Dabei geht er wieder etwas in die Breite).

Inzwischen Gärkörbchen grosszügig bemehlen (eine 50/50 Weizen-/Reismehlmischung verhindert Ankleben). Boden mit Haferflocken oder -schrot bestreuen (damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: das Brot sieht hübsch aus und bleibt nichtim Korbkleben).

Bemehlter und mit Haferflocken ausgestreuter Gärkorb

Mit bemehltem, oder eingefettetem Teigmesser den Teigling umdrehen, sodass die bemehlte Seite zuunterst ist. Mit bemehlten Händen den unteren Teigrand anheben und zu einem Drittel nach oben falten, dann von beiden Seiten, und schliesslich von oben zur Mitte falten (die Nähte dabei sanft andrücken).

Gefaltetes Teigpaket (hier beim Urgetreide-Brot)

Am Schluss den Teig wieder von unten nach oben, über die Nahtstelle, falten und dabei drehen, sodass die Naht unter dem Teigpaket zu liegen kommt. Mit bemehlten Händen in kreisenden Bewegungen Teigling zu einem straffen Rund formen (schleifen), dabei, falls nötig, Oberfläche nochmal mit Mehl bestäuben.

Zu einem runden Laib schleifen (hier beim Urgetreide-Brot)

Teigling mit der Naht nach oben ins vorbereitete Gärkörbchen legen. Oberseite mit Mehl bestreuen. (Bei sehr klebrigem Teig den Rand ringsherum ein bisschen anheben und mehr Haferflocken oder -schrot zwischen Teig und Korbrand streuen).

Korb gut zugedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen (ca. 12 Stunden - kein Aufwärmen nötig).

Über Nacht ist das Brot aufgegangen

3. TAG
Ofen auf 260ºC (falls möglich) vorheizen, mit einem schweren Schmortopf in der Ofenmitte. Ein grosses Stück Back- oder Pergamentpapier und eine Schere auf der Arbeitsfläche bereitlegen.

Das (kalte) Brot mit energischem Klaps (damit es nicht kleben bleibt!) aus dem Korb aufs Papier kippen. Mit der Schere Papier zu einer Schlinge mit zwei Tragegriffen zurechtschneiden (sonst wirft es im Topf Falten).

Die Paperschlinge hilft beim Transport in den heissen Topf

Oberfläche mit einem Rautenmuster (oder wie gewünscht) ca. 1 cm tief einschneiden.

Heissen Topf aus dem Ofen nehmen, Deckel abnehmen (ich lege einen Ofenhandschuh drauf, damit ich nicht vergesse, wie heiss er ist) und das Brot mit Hilfe der Papierschlinge in den heissen Topf befördern.

Brot im Topf

Zugedeckt 20 Minuten lang backen, dann die Temperatur auf 230ºC reduzieren, und weitere 10 Minuten backen. Deckel abnehmen, und 20-25 Minuten lang weiterbacken, bis das Brot appetitlich braun ist und die Innentemperatur mindestens 93°C beträgt.

Appetitlich braungebacken

CHILAQUILES CON POLLO - MEXIKANISCHER TORTILLA-AUFLAUF MIT HÄHNCHEN

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Obwohl mein Blog normalerweise eher Backwerken gewidmet ist, nehme ich auch gern mal an Blog-Events mit anderen leckere Gerichten teil.

Zorra's Mai-Event, Fiesta Mexicana zum mexikanischen Feiertag Cinque de Mayo, ausgerichtet von Simone (Aus der Lameng), ist für mich besonders reizvoll. Ich freue mich nämlich jedes Jahr auf die Riviera Maya, mein bevorzugtes Kurzurlaubs-Reiseziel, wenn es hier in Maine kalt und unangenehm wird.

Und ich liebe die mexikanische Küche!

Blog-Event CXLI - Mexikanische Küche (Einsendeschluss 15. Mai 2018)


Mein bevorzugtes Gericht vom Frühstücksbüffet des NYX-Hotels, einem der wenigen kleineren Boutique-Hotels in Cancun, sind Chilaquiles, ein kräftig gewürzter Tortilla-Auflauf, den es dort mit einer grünen Sauce (mit Tomatillos), und einer roten Variante gibt (mit Tomaten).

Chilaquiles sind ein echtes mexikanisches Comfort-Food, und bringen normalerweise auch reichlich Kalorien auf die Waage. Daher koche ich gern die etwas schlankere Version von America's Test Kitchen.

Zutaten für Chilaquiles con Pollo

F Zutaten, die vermutlich nicht in jedem Supermarkt zu haben sind, wie frische Poblano-Chiles, Queso Fresco (mexikanischer Frischkäse) und mexikanische Crema, bieten sich mit grüner Paprikaschote, Feta-Käse2 und saurer Sahne (plus Limettensaft) gute Ersatzmöglichkeiten an.

Das gilt allerdings nicht für die in Adobo-Sauce eingelegten Chipotle-Chiles.  Diese scharfen Chilischoten sind ein wichtiges Würzmittel der mexikanischen Küche, und werden in vielen Rezepten verwendet. Man kann die kleinen Dosen aber einfach online bestellen (z.B. bei Amazon € 5,99).


CHILAQUILES CON POLLO  (nach America's Test Kitchen: "Comfort Food Makeover")

5 (15-cm ø) Mais-Tortillas
Planzenöl-Spray
1 Poblano-Chilischote (oder grüne Paprikaschote), grob gewürfelt
1 Zwiebel, feingewürfelt (geteilt)
1-2 TL Rapsöl (oder anderes Pflanzenöl)
Salz und schwarzer Pfeffer
2 EL feingehacktes Koriandergrün (geteilt)
3 Knoblauchzehen, feingehackt
1 TL gehackter Chipotle-Chili in Adobo-Sauce (Dose)
205 g/1/2 Dose Tomaten (ganz oder püriert)
100 ml Hühnerbrühe
340 g Hähnchenbrustfilet (ohne Haut)
43 g Queso Fresco oder Feta-Käse, zerbröselt
50 g saure Sahne
1/2 EL Limettensaft, nach Geschmack
1/2 Tomate, entkernt und gewürfelt

Tortillas in 8 Teile schneiden

Ofen auf 180°C vorheizen. Backblech mit Öl einsprühen. Tortillastücke auf dem vorbereiten Backblech verteilen, Oberfläche mit Öl besprühen.

8 Minuten lang backen, Tortillas umdrehen, und in weiteren 8-16 Minuten goldbraun backen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. (Ofentemperatur auf 260°C erhöhen, mit Rost in unterer Mitte).

Tortillastücke auf dem Backblech verteilen

Poblano oder Paprika, die Hälfte der Zwiebeln, Öl und 1 Messerspitze Salz in eine grosse Pfanne geben. Zugedeckt bei milder Hitze weichdünsten (ca. 8-10 Minuten).

Deckel entfernen, auf mittlere Hitze schalten, und unter gelegentlichem Rühren weiterbraten,  bis das Gemüse leicht gebräunt ist (4-6 Minuten).

Chili (oder Paprika) und Zwiebeln dünsten

1 EL Koriandergrün, Knoblauch und Chipotle in Adobo unterrühren und kurz mitbraten, bis sie duften (30 Sekunden). Dosentomaten (mit Saft) und Brühe dazugiessen. Hähnchenfilets hineinlegen, kurz aufkochen, zudecken, auf niedrige Stufe schalten und in 10-15 Minuten gar dünsten (71°C an dickster Stelle gemessen).

Hähnchenfilets in der Sauce garen

Hähnchen aus der Pfanne nehmen, auf ein Schneidebrett legen, leicht abkühlen lassen und in mundgerechte Stücke zerteilen.

Sauce pürieren

In der Pfanne zurückgebliebene Sauce in Mixbecher (oder mit Schneidstab) pürieren. Zurück in die Pfanne giesen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und bei mittlerer Hitze zum Köcheln bringen.

Hähnchen untermischen

Gebackene Tortilla-Chips unter die Sauce rühren und in ca. 2 Minuten weichwerden lassen. Pfanne von der Herdplatte nehmen. Hähnchenfleisch untermischen.

Ofenfertige Chilaquiles

Chilaquile-Mischung in eine flache Auflaufform füllen. Mit Käse bestreuen. In den Ofen stellen und in ca. 5-10 Minuten durch und durch erhitzen.

Chilaquiles - mexikanisches Comfort-Food


Auflauf etwas abkühlen lassen. Saure Sahne mit Limettensaft verrühren und über den Chilaquiles verteilen.  Mit Tomatenwürfeln, restlicher Zwiebel und Koriandergrün bestreut servieren.


Ek Balam, Yucatan


BROT & MEER IST UMGEZOGEN - WILLKOMMEN BEI WORDPRESS

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Als ich 2009 anfing, mein erstes Blog, Brot & Bread zu schreiben, besass ich nur einen Laptop, und Google’s kostenlose Hosting Site blogspot.com war eine gute Wahl. Aber leider hat Google – die Company, die einmal versprach “nichts Böses zu tun” – es inzwischen aufgegeben, ihre Blogger App neueren Apple-Tablets und Handys anzupassen.

Auf meinem iPad und iPhone scheiterten alle Versuche, ohne die App an meinem Blog zu arbeiten. Um weiteren Schaden an meinen Zähne zu vermeiden – ständiges Knirschen ist nicht gut für sie – war eine grössere Veränderung unumgänglich.

Das Leben hat offenbar wieder mal gerufen, und die Zeit ist gekommen, sich "mit Tapferkeit und ohne Trauern" von Blogger zu verabschieden. Es ist zweifellos eine Herausforderung, sich mit den Feinheiten von WordPress vertraut zu machen, macht aber auch Spass.

Meine älteren Posts sehen sicher nach ihrem Umzug von Blogger auf WordPress ein bisschen merkwürdig aus. Bitte, habt etwas Geduld, ich bin noch dabei, mich in meine neue Website einzuarbeiten.

Ich hoffe, mein neues Brot & Meer wird euch gefallen. Hier geht's lang!




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